There is Something Special between us

Es war fast ein Monat vergangen, als ich aus dem Flieger stieg und mir den Flughafen ansah, von dem aus ich nach England geflogen war. Ich schluckte. Mein langes Kleid raffte ich leicht hoch und stieg dann in den Wagen. Mein Leben hatte sich von Grund auf verändert. Das einzige, worauf ich mich jetzt noch freute, war Tyler, aber den hatte ich wahrscheinlich für immer verloren. Ich musste schlucken und schwieg die Fahrt über nach Hause. Zuhause angekommen lief ich zum Telefon, wählte Tylers Nummer, aber ich rief nicht an. Ich traute mich nicht. Mir graute es davor, wie Tyler reagieren würde. Ich stellte das Telefon wieder weg und zog mir das edle Kleid aus. Mein Fuß war wieder heil, also zog ich mir meine Tanzklamotten an und fing an zu tanzen. Zuhause, in meiner vertrauten Umgebung.

Es war ein Monat vergangen seitdem Clary nun weg war. Es war sicher eine harte Zeit, auch wenn man es mir vielleicht so nicht anmerkte. Ich habe ein Mädchen kennen gelernt. Wir trafen sie oft. Sie war wirklich ein tolles Mädchen. Natürlich war sie nicht Clary, aber sie war bisher noch nicht einfach abgehauen ohne mir zu sagen was denn überhaupt los war. Es war eigentlich zufall das ich sie kennen gelernt habe. Glücklicher Zufall. Sie wusste von Clary und half mir sehr. Ich wollte keine Geheimnisse haben. Ich wollte sie nicht ausnutzen. Denn so ein Mensch war ich nicht. Wir waren Spazieren mit ihrem Hund. Ich war nicht gerne in dieser Straße hier, aber würde man mir das übel nehmen? Dennoch sagte ich nichts so Hailey. Wir alberten ein wenig herum. Ehe sie mich am Kragen packte und mich küsste während wir liefen. Ich sah ihr stahlen in den Augen als sie sich löste. Sie war ein guter Mensch. So küsste ich sie noch einmal. Bis der Hund es verhinderte in dem er sie weg zog, da dieser an der Leine war. Ich nahm wieder ihre Hand und wir gingen weiter.

Ich tanzte in dem verglasten Raum und entdeckte Tyer, während ich mich drehte. Ich strahlte, dann sah ich das Mädchen. Sie küssten sich. Mein Herz verkrampfte sich und ein Gefühl der Leere breitete sich in mir aus. Das konnte ich nicht mit ansehen. Ich hörte auf zu tanzen und legte die Schiene an, die mir noch etwas helfen sollte. Dann verließ ich das Haus und rannte auf Tyler zu. Allerdings nicht böse oder wütend ich konnte es ja verstehen. Tyler. Hey... Ich versuchte ein Lächeln, aber es gelang mir nicht wirklich. Es tat so weh, Tyler hier vor mir stehen zu sehen und zeitgleich eine andere neben ihm zu sehen.

Ich hörte wie jemand meinen Namen sagte und wand mich um. Clary? Was machte sie hier. Sie war wieder da? Ich hielt die Hand von Hailey immer noch fest. Ich war froh das sie keine plötzlichen Anstalten machte mich los zulassen. Clary stand nun da und schien sich ein Lächeln auf zu zwängen. Es sah nicht gerade ehrlich aus. Ich konnte das aber auch verstehen. Ich verstand sie ja. Ich glaubte nicht das es alles gespielt war, dennoch konnte ich darübernicht einfach so hinweg sehen. Sie hatte immer noch diese Schiene um und ich fragte mich ob sie da in England operiert wurde. "Hallo Clary", entgegnete ich ihr. Ich sah im Augenwinkel den Blick von Hailey. Sie wusste nicht wie Clary aussah, jetzt wusste sie es. "Vielleicht sollte ich euch alleine lassen", schlug sie eher leise vor. Meine Hand drückte ihre leicht kaum merklich. "Nein ist schon in Ordnung." sagte ich ihr dann. Ich wollte gerade wirklich nicht das sie geht. Mein Blick wand sich wieder zu Clary. Es war schmerzhaft sie anzusehen. "Möchtest du was?", fragte ich sie. Es war eine durchaus unangenehme Situation wie ich fand. Wie sie dies empfand konnte ich nicht beurteilen.

Ich sah Hailey an. Sie war hübsch, fand ich. Tyler hatte jemanden besseren als mich verdient. Nein...Nur hallo sagen. Noch einen schönen Tag euch. Vielleicht ist sie ja bereit, dass eine eher zu tun als ich. Ich konnte nicht anders, ich war verletzt. Ich war richtig verletzt, denn anscheinend liebte Tyler mich nicht so sehr, schließlich hatte er mich einfach ersetzen können. Einen schönen Tag noch. Ich lächelte nicht. Mein Gesicht war ausdruckslos. Ich lief zurück ins Haus, nur um einfach zu schreien. Ich war alleine, deswegen hörte mich niemand, was auch gut war. Bitte, wenn Tyler mich einfach ersetzen konnte, konnte ich ihn auch ersetzen. Ich nahm das Telefon und rief Will an. Ich hatte ihn in England kennengelernt und ich wusste, dass er etwas für mich empfand. Will war nicht mehr in England, erzählte er mir, sondern nur ein paar Minuten von hier entfernt. Ich schluckte und verabredete mich mit ihm.

Sie wollte also nur Hallo sagen? Vielleicht hätte ich es ihr erzählen sollen, aber wozu? Sie hat es mir schließlich auch nicht erzählt das sie nach England abhaut und dann noch für einen ganzen Monat. Was sie dann sagte überraschte mich, denn sowas war ich gar nicht von ihr gewohnt. "Das eine? Du meinst Sex? Ich glaube nicht das dich das etwas angeht", erwiderte ich. Ich war ein bisschen Perplex, was man mir vielleicht auch ansah. Als wäre es mir nur darum gegangen. Als ob ich nun mit Hailey zusammen wäre, weil sie weg war und ich nicht mehr mit ihr schlafen konnte. Dies bewies einen ja nur das sie mich scheinbar doch nicht so gut kannte wie ich dachte. Als sie uns einen Schönen Tag wünschte erwiderte ich nichts und wand mich ab. Wir gingen weiter. Ich war wirklich sauer. Es war eine Sache das sie es sagte, aber vor Hailey dann noch? Was sollte sie jetzt von mir denken. "Ich bin nicht deswegen mit dir zusammen", versuchte ich dann anzusetzen. Hailey legte mir ihre Finger auf die Lippen. "Ist in Ordnung Tyler", meinte sie mit einem Lächeln im gesicht.

Ich war wütend. Ich war richtig wütend. Ich lief in mein Zimmer und suchte mir eines der vielen Ballkleider heraus. Will würde in jeder Minute kommen und mich abholen. Ich würde einfach das Märchenleben einführen, dass ich schon immer haben wollte. Es dauerte nicht lange, da trug ich ein wunderschönes himmelblaues Kleid, dass meine Augen hervorragend zur Geltung brachte. Es war tief ausgeschnitten und dazu legte ich mir eine der Diamantketten um, die mir Will geschenkt hatte, zur Feier meiner Krönung. Ich steckte mir die Haare hoch und setzte mir eines der vielen Diademe auf, die ih von nun an besaß. Ich lächelte. Ich sah aus wie die Prinzessin, die ich seit meiner Zeit in England jetzt bin. Will klingelte und ich küsste ihn zur Begrüßung auf beide Wangen. Dann verließen wir zusammen das Haus. Will und Hailey konnte ich noch sehen. Sie waren zwar weitergegangen, aber stehen geblieben anscheinend und küssten sich. Ich begegnete Taylers Blick. Was er wohl dachte, beim Anblick meines Diademes? Schnell stieg ich in die schwarze Limousine von Will und wir fuhren in eines der teuersten Restaurants der Stadt.

Hailey machte mich auf die Limousine aufmerksam die angefahren kam. Ich blickte zur dieser und sah wie Clary hinaus trat. Sie trug ein Blaues Kleid. Es war Hellblau, wenn nicht gar Himmelblau. Trug sie da auf ihrem Kopf eine Krone? "Spielt sie jetzt Prinzessin?", fragte ich eher leise an mich. Hailey strich mir über den Arm, in welchen sie sich eingeharkt hat. Clary und mein Blick waren aufeinander getroffen und es tat weh. Sehr sogar. So wand ich mich ab. Ging mit Hailey weiter. "Vielleicht muss sie ja auf einen Ball oder so", nahm sie an. Ich wusste es nicht. Ich zuckte mit den Achseln. Meine gute Laune war wie verflogen. So gingen wir noch zu ihr. Wir redeten etwas über alles mögliche. Nur nicht über Clary, dafür bin ich ihr sehr dankbar. Ich war froh das sie nicht gleich eifersüchtig wurde oder sonstiges. Denn sowas passierte schnell.

Spät am Abend brachte mich Will wieder nach Hause. Es war ein schöner Abend gewesen. Will hatte mich auf ganz andere Gedanken gebracht. Wir hatten viel gelacht. Ganz der Gentleman brachte er mich zur Tür und küsste mich zum Abschied auf die Hand. Will gehörte ebenfalls einem der Königshäuser von England an. Nur das er Thronfolger war und nicht mit mir verwandt. Ana, die junge Frau, die jetzt für mich Kammerzofe spielte, half mir dabei das Kleid auszuziehen. Es war etwa 11 Uhr Abends. Ich nahm mein Handy und rief Tyler an. Um diese Uhrzeit war er bestimmt noch nicht am schlafen, so wie ich ihn kannte. Tyler bitte geh ran., flüsterte ich.

Hailey war relativ früh nach Hause gegangen. Sie verstand mich und hatte somit auch kein Problem damit. Ich war oben in meinem Zimmer oder eher gesagt in meine Zimmer. Mein Handy klingelte. Ich erhob mich von der Couch und ging zu diesem. Ein Blick auf den Display verriet mir das es Clary war. Was rief sie mich denn jetzt noch an? Ich spielte mit den Gedanken nicht ranzugehen. Sicher war es für sie aber auch nicht gerade einfach die nummer zu Wählen. So ging ich dann ran. "Ja?", meldete ich mich knapp. Ich hielt kurz inne ehe ich weiter sprach. "Clary was willst du?", fragte ich sie schließlich. "Du hast dich einen Monat nicht gemeldet und rufst jetzt um die Zeit an?", fügte ich ich dann hinzu.

Ich musste schlucken als Taylor ranging. Jetzt brauchte ich eine wahnsinnig gute Erklärung für die späte Uhrzeit. Können wir reden? Ich kann verstehen, wenn du sauer auf mich bist, aber lass es mich bitte erklären., sagte ich dann auf seine Frage. Ich biss mir auf die Lippe und lief im Nachthemd und barfuß durch das Haus in die Küche. Ich hatte Hunger. In diesen ganzen Luxusrestaurants konnte man keine ordentlichen Portionen bekommen. Ich war jetzt noch dünner als vorher schon. Ich nahm mir einen Yoghurt und fing an zu essen, während ich unruhig auf eine Antwort von Taylor wartete.

Sie begann zu Reden. Sie wollte es mir erklären. Ich wusste nicht ob ich es mir überhaupt erklären lassen wollte. Es war alles nicht einfach. Ich wollte die Gefühle weg stecken, denn sie machten alles nur komplizierter. "Über Telefon?", fragte ich sie dann. Es war schon ziemlich unpersönlich, aber so musste ich ihr wenigstens nicht in ihre Augen schauen, denn ich wusste nicht ob ich diese Standhalten konnte. "Na gut dann erzähl mal", forderte ich die dann zum Reden auf. ich wusste nicht was nach diesem Telefonat sein würde und was vielleicht auch nicht. Es war einfach gerade alles sehr schwer.

Eigentlich wollte ich nicht übers Telefon mit ihm reden. Das was ich ihm zu sagen hatte, war keine Neuigkeit, die man einfach so herausposaunte. Ich stellte den halb gegessenen Yoghurt weg. Eigentlich... Kann ich morgen zu dir kommen? Telefon ist so unpersönlich., fragte ich vorsichtig und biss mir wieder auf die Lippe. Ich würde es dir gerne persönlich sagen. Ich kann allerdings nicht lange, ich muss noch in die Botschaft..., redete ich weiter. Wie immer wenn ich nervös war, plapperte ich zu viel. Ich hörte schnell einfach auf zu plappern. Ich komme um 11 Uhr, okay?

Dann sagte sie das was ich dachte. gerade wo ich mich damit abgefunden hatte das es nicht so war. Das ich ihren Blick aus dem Weg gehen konnte. Ehe ich was sagte ließ ich sie jedoch erstmal zu ende aussprechen. Botschaft? Was machte sie denn bitte da. Nun das ging ich jetzt ja eigentlich nichts mehr an. "Ja okay bis 11 dann", sagte ich und legte auf. Für mich hatte es sich soweit. ich ging die Treppe herunter und raus aus dem Haus. So wartete ich auf sie. Ich setzte mich auf einen Stein der auf unserem Grundstück stand. Ich wollte nicht das sie klingelte. Falls mein Dad doch irgendwo zu Hause war.

Kurz vor 11 Uhr nahm ich meine Tasche und ließ mich zu Tyler fahren. Ich trug ein Kleid. Ein hübsche Kleid, für den Termin später. Bei Tyler angekommen sah ich ihn auf einem Stein sitzen. Langsam ging ich zu ihm. Hey Tyler. Ich habe nicht viel Zeit, also bitte unterbrich mich nicht. Ich atmete tief durch und dann erzählte ich ihm alles. Das ich eine der Prinzessinnen von England war und in meiner Zeit in England meine Krönung stattgefunden hatte. Dann erzählte ich ihm, wieso ich nichts gesagt hatte. Ich hatte dänischer gedurft. Niemand durfte vor der Krönung von meiner Herkunft wissen. Ich weiß ich hätte dir wenigstens sagen müssen, dass ich wegfliege, aber ich konnte nicht. Ich wusste nicht, wann ich wiederkommen würde. Du weißt wie schwer es mir fällt Tschüss zu sagen., beendete ich meine Erklärung. Ich hoffte von ganzem Herzen, dass er mir wenigstens verzieh. Mir würde schwindelig und ich schloss kurz die Augen. Seit Tagen hatte ich nicht mehr ordentlich gegessen und zu dünn war ich auch.

Sie kam auf mich zu. Sie trug ein bezauberndes Kleid. Ich sagte nichts, denn sie bat mich sie nicht zu unterbrechen. Was sie mir da erzählte war wirklich unglaublich. Ich wusste wirklich nicht ob ich ihr dies glauben sollte. Ich hatte jedoch keine andere Wahl gehabt, oder? Sie sagte mir außerdem wieso sie mir nichts sagen durfte und beendete ihrer Rede in dem sie meinte das ich wusste das sie sich nicht gut verabschieden konnte. "Wow, du eine Prinzessin.. Nimm mir das nicht übel, aber das ist schwer zu glauben..Ich glaube dir dennoch.. Ich wüsste nicht wieso du mich anlügen solltest, es würde ja eh alles nur schlimmer machen.. Dennoch Clary hat sich einiges hier verändert. Es ist immer schwer sich zu verabschieden, aber weißt du wie es ist ohne dich aufzuwachen wenn du zuvor noch da warst? Den Lehren Platz zu sehen. Ich bin im Wald rumgelaufen und war bei dir zu Hause. Ich hätte die Polizei gerufen wärst du nicht an dein Handy gegangen", versuchte ich ihr zu erklären wie es aus meiner Sicht ist. "Das will ich nicht mehr. Ich weiß nicht ob ich dir noch vertrauen kann nach der Sache. Ich dachte ich kenne dich", fügte ich schmerzhaft hinzu.

Ich nickte. Das hatte ich mir schon fast gedacht. Dennoch tat es ziemlich weh. Als würde mein Herz in tausend Stücke zerspringen. Dennoch trug ich Fassung. Ich weiß. Aber jetzt kennst du die Wahrheit, mehr kann ich nicht tun, damit du mir verzeihst. Ich sah auf die Uhr und sah Tyler mit einem schmerzlichen Ausdruck an. Mir ist das nicht leicht gefallen, dich allein zu lassen, Tyler. Aber anscheinend war ich doch schneller austauschbar als ich dachte. Auf Wiedersehen, Tyler. Ich hatte mir das nicht verkneifen können. Bevor Tyler antworten konnte, stolperte ich zum Auto. Mir war so schwindelig, dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Ich stieg ein und wurde von Tyler weggebracht. In der Botschaft wartete der Präsident und Will auf mich. Ich lächelte, aber das Lächeln wär nicht echt.

Clary stellte es etwas falsch da wie ich es empfand. Sie machte anstalten zu gehen. Ich sprang auf und nahm ihren Arm. "Du warst einen Monat weg. Glaubst du solch ein Geständnis hilft mir die vergangenen Tage zu vergessen? Die Schmerzen", Ich ließ ihren Arm los und blickte sie noch an. "Da hast du dich wohl geirrt, denn es tut noch genauso weh", sagte ihr ihr dann. ich wand mich ohne weiteres ab und ging ins Haus hinein. Da war ich Sicher. ich musste sie nicht ansehen. Ich trabte die Treppe hinauf und verkroch mich in mein Wohnzimmer.

Ich dachte das ganze Treffen über an Tyler und an mein gebrochenes Herz. Seines hatte ich gebrochen mit meinem Weggang. Er hatte meines gebrochen, als ich wiederkam. Ich hielt es nicht mehr aus. Ich verabschiedete mich und fuhr nach Hause. Dann lief ich in den Wald. Die Dämmerung setzte ein. Im Wald schrie ich all meine Trauer und meinen Frust aus mir heraus, aber es nützte nichts. Ich fing an zu weinen. Es war alles aus. Da war diese Leere. Ich sank auf den Waldboden und blieb einfach liegen, an dem See, an dem ich Tyler verließ. Bis zum nächsten Tag blieb ich dort so liegen. Meine Mutter war bestimmt ganz panisch. Es war mir egal. Ohne Tyler machte mein Leben keinen Sinn und jetzt hasste er mich.

Es war früh morgens als mich Miranda anrief. Sie fragte mich ob Clary bei mir war. Worauf hin ich dies verneinte, ich würde mich aber sobald melden wenn ich sie gesehen habe. Sie war doch nun nicht ernsthaft weg gelaufen? Ich seufzte und zog meine Jacke an. Ich glaubte nicht das sie sich was angetan hat. Sowas machte sie nicht. Zumindest hoffte ich das sie es nicht machte. Hailey rief mich an. Ich sagte ihr das ich gerade nicht könnte. Es fiel mir nur ein Ort ein wo ich sie Suchen könnte. Sie hatte einen anderen Lieblingsort, aber den kannte ich nicht, also war dies meine einzige Chance. Ich stellte mein motorrad ab und lief durch den Wald. Immer wieder rief ich ihren Namen. Bis ich sie am See fand. Sie lag da auf den Boden. Mein herz schien still zustehen. Ich ging auf sie zu. Sie war eiskalt. Ich setzte sie auf und legte meine Jacke um ihre Schultern ehe ich sie hochhob. Ich sagte nichts sondern trug sie einfach nur durch diesen Wald zur Hauptstraße. Ich wählte die Nummer vom Notarzt. Jemand sollte sie durchchecken. Sonst würde ich noch verrückt werden. Clary hatte ich auf den Boden gesetzt an einen Baum gelehnt. Ich konnte so nicht viel für sie tuen. Außer ihr meine Jacke geben. Ich kniete neben ihr nieder und nahm ihre Hand in meine Hände. "Was machst du denn auch", sagte ich leise und hauchte in meine Hände, da sich ihre kalte Hand darin befand.

Ich hatte gar nicht gemerkt, dass Tyler gekommen war. Ich fühlte gar nichts. Nicht mal die Kälte. Audruckslos und starr sah ich einfach nur geradeaus, bewegte mich nicht. Das würde nur Kraft erfordern die ich nicht hatte. Auch den Hunger spürte ich nicht. Tylers Jacke, die sonst immer nur an den Ärmeln zu lang gewesen war, passte mir mittlerweile nicht mehr. Die Kacke war fast doppelt zu groß. Ich hörte Tylers Worte, aber ich antwortete nicht. Ich hörte den Notarzt kommen und ihn sagen, ich hätte einen Schock und sie würden mich ins Krankenhaus bringen. Ich antwortete nicht. Ich würde hochgehoben, Tylers Jacke fiel mir von den Schultern. Ich hatte nicht die Kraft sie aufzufangen. Alles was ich warnahm war diese Leere in mir. Im Krankenhaus würde ich an einen Tropf gehängt und gewärmt. Das Krankenzimmer war schöner als üblich. Anscheinend wussten sie, wer ich war. Es war mir egal. Wo war Tyler?

Sie schien wirklich mit allem fertig zu sein. Sie sagte nichts. Es war nicht schön sie so zu sehen. Die Notärzte stellten einen Schock fest. Ich hatte ein verdammt schlechtes Gewissen, aber nur weil sie wieder hier auftauchte konnte ich doch nicht freudig in die Luft springen, nein so ging das nicht. SIe luden sie ein. ich durfte nicht mit. Zumal mein Motorrad hier noch war. Ich fuhr also dem Krankenwagen hinterher. Angekommen wollten sie mich nicht zu ihr lassen. Als ich erklärte das ich ein Freund wäre lachte die Krankenschwester mich aus. Was ich für meinen Teil ziemlich unverschämt fand. So schlich ich mich nach 5 Minuten an ihr vorbei. Weiter zu dem Zimmer von Clary. Ich hatte das Gefühl das ich schuld war daran. Ich wollte ihr Helfen. Sie hing an einem Tropf. Sie sah schrecklich aus. So Mager und kaputt. Es war kein schöner Anblick gewesen. Ich zog mir einen Stuhl ran und setzte mich dann neben das Bett. Vorsichtig nahm ich ihre Hand. "Ich bin da.." meinte ich leise. Ich wusste nicht ob es half und sie beruhigte oder ob sie mich gleich schreiend heraus werfen würde.

Jemand nahm meine Hand und ich hörte Tylers Stimme. Was tat er hier? Ich dachte er kann mir nicht mehr vertrauen. Normalerweise hält man sich doch dann von den Menschen fern, denen man nicht mehr vertrauen kann. W..was tust du hier?, flüsterte ich mühsam. Ich wusste nicht, ob er das gehört hatte, aber das war mir egal. Eigentlich war mir gerade so ziemlich alles egal. Geh, Tyler. Bitte geh. Geh zu Hailey, sie hat dich verdient., redete ich weiter. Eine Träne lief mir über die Wange. Ich sah Tyler nicht an, sondern starrte an die Decke.

Sie fragte mich was ich hier tat. Nicht die Begruessung die man sich wuenscht, dennoch verstand ich dies. Sie blickte mich nicht an. Kurz darauf sagte sie mir ich solle gehn. Ich solle zu Hailey. "Ich werd dich jetzt nicht allein lassen", sagte ich ihr schliesslich.

Ich musste schlucken und schloss meine Augen. Ich beließ es bei dieser Aussage, da ich einfach zu kraftlos war, um zu wiedersprechen. Richtig dankbar glitt ich in eine wohlige Schwärze und fiel ins Koma. Es dauerte fast eine ganze Woche bis ich wieder aufwachte. Ich war alleine im Zimmer. Schwach setzte ich mich auf und sah mich im Zimmer um. Was tat ich im Krankenhaus? An meinem Handgelenk hing ein Tropf. Ohne darüber nachzudenken zog ich mir den Schlauch aus dem Arm. Ich hatte Hunger, Großen Hunger. Also rief ich die Schwester und ließ mir ein richtig großes Frühstück bringen. Das aß ich natürlich auch sofort.

Clary schloss ihre Augen und schien Abwesend. Leute waren rein gekommen und zogen mich von ihr weg. Sie schmissen mich tatsächlich raus. Mich informierte niemand. Ich hatte keine Ahnung was los ist. Tage vergingen. Gar eine Woche. Ich habe mich von Hailey getrennt. Ich konnte nicht direkt sagen das ich es wegen Clary tat. Ich brauchte Zeit für mich. Auch wenn es vielleicht anders aussah. Ich war eigentlich den ganzen Tag im Krankenhaus. Saß auf einen der Stühle welche im Gang standen und wartete darauf das man mir erzählte was war. Ich schlief oft ein und blieb so die Nacht über.

Nachdem ich aufgegessen hatte, fühlte ich mich wesentlich besser. Die Ärzte meinten, ich wäre zu dünn und es wäre deswegen gekommen. Ich glaubte es. Die Leere war immer noch da. Die Anweisung im Bett zu bleiben ignorierte ich und stand auf. Langsam zog ich mir Hausschuhe an und einen Bademantel. Dann verließ ich das Zimmer und rannte direkt in Will rein. Er wollte wohl anscheinend gerade zu mir. Ich lächelte leicht und nahm die Blumen entgegen, stellte sie ins Zimmer und bat Will, mich ein bisschen zu begleiten, während ich durch das Krankenhaus lief. Damit falls etwas nicht stimmte, jemand mich sofort ins Zimmer bringen konnte. Tyler sah ich nicht. Stattdessen unterhielt ich mich mit Will. Er brachte mich zum Lachen.

Ich hörte eine mir bekannte Stimme und erhob mich von meinem Stuhl. Clary kam um die Ecke. "Clary?", fragte ich. Ich war verwundert das sie hier aufmal herum lief. Dann sah ich den Jungen an ihrer Seite. Ich kannte ihn nicht. Mich überkam ein komisches Gefühl welches ich gerne loswerden wollte. Ich war die ganze Woche hier gewesen und dann kam sie irgendeinem Typen daher gelaufen? Vielleicht war es doch anders. Was habe ich mir auch vor gemacht? Ich nahm meine Jacke auf und ging dann los. An den beiden vorbei. Ich wollte hier raus Mich brauchte man ja nicht mehr.

Tyler sprach mich an und dann sah ich ihn. Ich blieb stehen, aber Tyler lief weg. Ich vergaß Will und lief Tyler etwas ungelenk hinterher. Tyler! Tyler warte! Ich wusste nicht, dass du hier bist! Ich bin noch nicht sehr lange wach! Warte doch! Ich erreichte Tyler und hielt ihn schwach am Arm fest. Tyler bitte warte. Will und ich sind nur Freunde!, versuchte ich es, aber ich glaubte nicht, dass es etwas nützen würde. Mir wurde schwindelig. Zu viel Anstrengung so kurz nach dem Koma. Ich schwankte leicht.

Clary sagte ich solle Warten. Das ich stehen bleiben sollte. Ich wusste gerade gar nicht mehr was ich sollte und was nicht. Es war alles ziemlich verwirrend. Ich hatte keine Lust mehr auf diese ganzen Sachen hier. Die Geschichten das sie eine Prinzessin ist und auch sonst. Wieso musste es auch so Kompliziert sein? Als sie mich jedoch am Arm fest hielt blieb ich stehen und wand mich zu ihr. "Ich war hier. Jeden Tag und jede Nacht, aber ich bin nicht gut genug. Sie haben mich nicht rein gelassen. Ich glaube es war ein Fehler", Mein Blick senkte sich. Es war kein schönes Gefühl immer abgestoßen zu werden von den Leute.