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 Was passiert liegt in deiner Hand

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Marina Garcia

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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyMo Nov 04, 2013 2:59 am

Ich grinste vor mich hin, während ich die Tür schloss. Dann huschte ich hinter ihm die Treppenstufen hinunter. Mit meinen bloßen Socken rutschte ich fast aus auf den dunklen Holzstufen und die letzten fünf Stufen stolperte ich nach unten, bevor ich auf dem Treppenabsatz neben Mico zum Stehen kam. Ich wurde rot und ging an ihm vorbei "Irgendwann kennt man sich hier aus, auch wenn noch so oft umgestellt wird." grinste ich und ging die restlichen Stufen hinunter und dann nach links "Aber ich glaube, die Küche hättest du auch gefunden. Immer dem Gemurmel und dem Geruch nach" ich zwinkerte und schlüpfte durch eine halboffene, ebenfalls dunkle Tür. Unsere Küche war eher rustikal eingerichtet, alles in dunklem Holz und silberfarbenem Metall gehalten. Auf dem Tisch lag eine cremefarbene Tischdecke, auf der wiederum Teller, Besteck und Gläser standen. Auf fünf der acht Stühle saßen schon meine Geschwister, meine Großmutter und mein Vater. Zwei Stühle waren für mich und Nico freigehalten und der neben meinem Vater war für meine Mutter geblieben, die jetzt aufsprang und unsere Pizzen auf zwei Teller beförderte und diese dann auf den Tisch stellte.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyMo Nov 04, 2013 8:00 am

Was sie sagte, kam mir irgendwie einleuchtend vor. Ich hätte wirklich einfach den Stimmen und dem Geruch folgen können, schließlich hörte und roch man es durch das ganze Haus, aber dann stand wieder vor dem Problem, dass ich da allein reinmusste und alle Aufmerksamkeit auf mich gerichtet war. Das war zwar sowieso so, da ich bestimmt die Hauptatraktion heute sein würde, aber ich musste es ja nicht noch extra darauf anlegen. Mit Marina fühlte ich mich zwischen ihrer Familie da schon "sicherer". Ich konnte den anderen ja nicht sagen: 'Hey, könnt ihr mich nicht in Ruhe lassen?', das wäre ja wieder unhöflich.
Ich folgte Marina zu einer Tür, die sie aufstieß und mir zog ein angenehmer Geruch von Pizza in die Nase. Automatisch lief mir das Wasser im Mund zusammen, ach ich liebte Pizza. Ihr ganze Familie war schon in der Küche, auch ihre Großmutter und sahen mich lächelnd an. Ich fühlte mich schon etwas besser, aber unangenehm war mir die Sache immer noch. "Hallo.", sagte ich nochmal zu denen, die ich noch nicht gesehen hatte. Mehr konnte ich auch nicht sagen, was auch? Ich ließ mich neben Marina auf einen der freien Stühle sinken und saß neben einer ihrer Schwestern. Etwas verloren musste ich zwischen den Anderen ausgesehen haben. Ich sagte kein Wort und hörte erstmal nur zu - ich wusste wieder mal nicht, was ich sagen sollte. Vielleicht würde ich nachher mal etwas zum Thema beitragen. Die beiden Mädchen eben mir redeten über irgendwas schulisches und der Bruder befand sich in einer regen Diskussion mit seinem Vater. Ihre Mutter servierte ein Stück Pizza, was ich total lecker fand, wahscheinlich fand ich alles an Fast Food lecker.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyMo Nov 04, 2013 9:04 am

Ich freute mich, dass Nico sich langsam an meine Familie zu gewöhnen schien, zumindest wirkte er nicht mehr gänzlich verloren und einsam unter ihnen. Meine kleine Schwester Tamara schmachtete Nico hemmungslos an, was sie auch gut konnte, sie saß ihm gegenüber. Sie schien ihn fast aufzufressen und ich gab ihr unter dem Tisch einen leichten Tritt vors Schienbein. Sie sah mich an und ich schüttelte unmerklich den Kopf, eine unausgesprochene Drohung in den Augen. Tami wusste, dass ich manchmal wirklich ungemütlich werden konnte und das vermied sie noch mehr als Hausarbeit. Sie lachte und ihre dunklen Locken kringelten sich wild um ihr Gesicht. Ich kehrte meine Aufmerksamkeit wieder meinem Teller und dem Gespräch meiner männlichen Verwandten zu. Sie diskutierten über Kampfsport, das interessierte mich immer. Cora begann ein Gespräch mit Tami über die Schule und lenkte sie somit von Nico ab. Sie blinzelte mir verschwörerisch zu udn ich lächelte dankbar. Wir wussten beide nur zu gut, wie Tami sein konnte. Anhänglich wie ein kleiner Hund. Apropos Hund. Der fing in dem Moment an zu bellen, draußen im Gang. Meine Familie schaute sich gegenseitig auffordernd an und schließlich führen alle Blicke zu mir. Mit einem ergebenen Seufzen erhob ich mich und ging hinauf auf den Gang. Dort saß die Kleine und jaulte. Ich ging auf die Knie und strich ihm beruhigend über den Kopf. "Was ist denn los meine Süße??" fragte ich Kalinka leise und sah sie fragend an. Sie wimmerte und hob unbeholfen eine Pfote. Dann sah ich es. Sie hatte sich einen Glassplitter eingetreten. Sanft nahm ich ihre Pfote und entfernte ihr behutsam den Splitter, dann setzte ich die Pfote wieder ab. "Na, besser?" fragte ich liebevoll und richtete mich auf. "Wenn ich nachher wieder heim kommen, machen wir einen langen Spaziergang, versprochen" Ich strich ihr nochmal über den Kopf und kehrte in die Küche zurück. "War ein Glassplitter in der Vorderpfote..." erklärte ich und wusch mir die Hände.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyDi Nov 05, 2013 6:49 am

Ich begann erst mit Essen, als alle am Tisch saßen, von allen Seiten ein 'Guten Appetit' kam und alle anderen schon einen Bissen genommen hatten. Das war so eine Angewohnheit bei Fremden, immer zu warten, was die anderen machten und mich dann nach ihnen zu richten - vor allem beim Essen. Während ich die ersten Bissen nahm und feststellte, dass die Pizza echt gut war, versuchte ich mich auf irgendeines der Gespräche zu konzentrieren, niemanden anzustarren und schon gar nicht so auszusehen, als würde ich mich hier wohlfühlen. Da ich ein Junge war klappte es nicht unbedingt, dass ich alles auf einmal hinbekam. Ich starrte immer abwechselnd ihren Vater und ihren Bruder an, weil mir deren Unterhaltung interessanter vorkam, als die der beiden Schwestern. Das Marina und ihre Schwester eine wortlose Konversation führten, bekam ich schonmal gar nicht mit. Erst als der Hund bellte und Marina aufstand, um nach ihm zu sehen, sah ich mich auch um. Ich entschied erstmal weiter auf meinen Teller zu starren, bevor einer der Familienmitglieder auf die Idee kam eine Konversation zu führen. Das klappte nicht so gut, denn prompt sprach mich eine der Schwestern an - sie saß mir gegen über und schien keinerlei Ähnlichkeit mit Marina zu haben, sie hatte blondes unnd das Mädchen dunkles Haar. Wie ihr Name war, wusste ich nicht. "Und, bist du mit Marina zusammen?", fragte sie mich und ein keckes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Alle Augen waren erst auf sie und dann auf mich gerichtet. Ich glaube auf diese Frage hatten alle gewartet und nur das Mädchen hatte es sich erlaubt, sie zu stellen. Ich schluckte unmerklich. Ich merkte, wie mir das Blut in den Kopf schoss. Ich hasste diese Momente. "Ärhm.", räusperte ich mich, um den Kloß in meinem Hals loszuwerden. "Eigentlich nicht, wir gehen nur in den selben Jahrgang.", sagte ich und hoffte, dass Marina wieder auftauchen würde und die Sache damit vergessen sein würde. Alle Augen waren einen weiteren Moment auf mich gerichtet, dann kam Marina rein und alle wandten sich ab. Ich sah mich nach Marina um, die erklärte aber, was mit dem Hund los war. Sie hatte vermutlich nichts mitbekommen. Die Schwester, die mich gefragt hatte, seufzte - wobei ich nicht wusste, ob es traurig oder eher froh klang - und wandte sich wieder ihrer Pizza zu. Urplötzlich hatten auch alle ein Gespräch am Laufen und ich saß nur da und kratzte mich am Hinterkopf. Was die jetzt wohl von mir dachten?
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyDi Nov 05, 2013 7:26 am

Ich setzte mich wieder neben Nico. Sein Blick gerade hatte irgendwie flehend gewirkt, warum wusste ich nichit. Trotzdem schaute ich meine kleine Schwester Tamara fragend an, sie grinste als Antwort nur. Allerdings reichte mir das, ich wusste, was sie gefragt hatte. Kurz blitzte Zorn in meinen Augen auf, verschwand aber gleich darauf wieder hinter einer Mauer. Wieder unterhielten sich alle und ich fragte irgendwann meinen Vater "Wann kannst du mir denn die Prüfung für den schwazen Gürtel abnehmen?" Ich wartete schon seit etwa einem Jahr auf diese Prüfung, allerdings hatte mein Vater immer nur Kursteilnehmer, die den blauen oder grünen Gurtel machten. Und für mich allein lohnte es sich nicht, also musste ich warten, bis jemand anderes ebenfalls den schwarzen Gürtel machen wollte. Bisher hatte ich nur den rotschwarzen, aber ich wollte den höchsten erreichen. Das hatte ich mir als Ziel gesetzt, als ich damals angefangen hatte.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyDi Nov 05, 2013 7:59 am

Ich war mir nicht sicher, ob Marina etwas mitbekommen hatte, aber irgendwie vermutete ich es, als ich sie von der Seite her beobachtete. Sie warf ihrer Schwester einen Blick zu, der sie fast hätte töten können, wenn das möglich gewesen wäre. Ob ihre Schwester sowas öfter machte? Das musste doch jeden normalen Jungen verstören, sowas gefragt zu werden, wenn man ein Mädchen gerade mal seit gut drei Stunden kannte. Mir war es furchtbar peinlich. Ich vermutete, dass jeder gedacht hatte, dass ich ihr Freund war und meine Befürchtung war, dass sie nur deshalb so nett zu mir waren. Aber momentan gingen sie wieder alle ihren Gesprächen nach, als ob nichts gewesen wäre. Marina fragte in diesem Moment ihren Vater, wann er den schwarzen Gürtel abnehmen würde. Entweder sie wollte es aus reiner Interesse wissen oder sie wollte ihn machen. Ich war mir nicht sicher, so gut kannte ich sie nach 3 Stunden nun auch nicht. Interessiert verfolgte ich es weiter, damit ich eine Antwort auf meine Frage bekam. Ich selbst hatte ja kein produktives Hobby. Ich zeichnete nur und machte verschiedene AGs in der Schule mit, aber nichts ernstes, die wechselte ich jedes Jahr oder alle halbe Jahre. Wenn ich keine Lust mehr hatte, dann machte ich was neues, das hält bei mir nie lange.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyMi Nov 06, 2013 1:42 am

Mein Vater meinte, das bald zwei seiner Schüler soweit wären, dass sie ihn machen könnten. Ob sie ihn machen wollten, musste er sie noch fragen. "Wenn die beiden die Prüfung machen, nimmst du mich dann auch dazu?" fragte ich und bemerkte einen leicht quengeligen Unterton in meiner Stimme. Mein Vater hatte mich bei der letzten Möglichkeit nicht zugelassen, da ich 'mich erstmal auf die Schule konzentrieren solle', wie er es ausgedrückt hat. Mich hatte es damals sehr geärgert, was wiederum meine Mutter eine Vase und zwei Teller gekostet hatte, sie ich in meiner Wut aus Versehen zerschlagen hatte. Mein Vater blickte mit einem verschmitzten Grinsen zu meiner Mutter und meinte dann "Natürlich Tochter. Bevor wir noch mehr Scherben bekommen" Er zwinkerte mir zu und wir lachten zusammen an Erinnerung an damals und aßen weiter. Als alle fertig waren, machten meine kleinen Schwestern sich auf und verschwanden in den Garten. Kalinka legte sich träge in die Ecke auf eine kleine Decke und meine Eltern fingen an zu planen, wie sie das Wohnzimmer umgestalten wollten. Also blieb der Abwasch mal wieder an Liam und mir hängen.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyDo Nov 07, 2013 6:12 am

Marina beantwortete meine gedankliche Frage schon einen Moment später, als ihr Vater erzählte, dass bald einige seiner Schüler so weit wären, die Prüfung für den schwarzen Gürtel abzulegen. Jetzt wusste ich, dass er wohl sowas wie ein Trainer für Kampfkünste war. Ich wusste zwar nicht was, aber das zählte ja nicht. Um zu fragen, brachte ich aber auch nicht den Mut auf, nach der Aktion von eben. ich hatte schließlich auch kein Recht darauf, sowas zu erfahren. Ich hatte schließlich rein gar nichts mit dieser Familie zutun.
Ich verstand zwar den Witz mit den Scherben nicht, aber er musste ganz lustig sein, denn alle lachten. Ich lächelte höflich, aber um zu fragen war ich auch hier nicht mutig genug. Ich konnte ja später Marina fragen, worum es dabei ging. Das Essen war auch schon einige Minuten später beendet, ohne dass ich noch ein weiteres Wort gesagt hatte. Ich verfluchte meine Schüchternheit - oder höfliche Zurückhaltung, wie einige es so nett umschrieben.
Marina und ihrem Bruder wurde anscheinend die ehrenvoller Aufgabe überlassen, den Abwasch zu machen. Das war ich von zu Hause gar nicht gewöhnt. Meine Mutter hatte so viel Zeit und war wahrscheinlich viel zu nett, als dass wir eine Aufgabe übernehmen sollten, sodass sie immer alles allein machte. Wenn wir zu Hause fertig waren, standen wir auf und gingen, teilweise ohne unser Geschirr abzuräumen. Es war noch nie anders gewesen und meine Mutter hatte sich auch darüber nie beschwert. Wenn so wollte, sollte sie es doch machen. Ich würde mich sicher nicht um eine Aufgabe im Haushalt schlagen.
Hier räumte ich aber höflich das Geschirr mit ab und begann beim Abtrocknen zu helfen. Wiedermal wollte ich keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Da ich aber nicht wusste, wo alles hingehörte, übergab ich es an ihren Bruder oder stellte es irgendwo hin. Eine so große Familie machte schon etwas mehr Arbeit, als wir 5 bei mir zu Hause. Ich beneidete Marina auf keinen Fall um ihre große Familie. Am liebsten wäre ich selbst Einzelkind geblieben.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyDo Nov 07, 2013 6:54 am

Während des Abspülens unterhielt ich mich mit Liam, der immer wieder auch Fragen an Nico stellte. Das warme Wasser im Becken schwappte um meine Handgelenke und weichte meine ipohnehin nicht wirklich braune Haut zusätzlich auf. Jeden Teller spülte ich sorgfältig und reichte ihn dann an Nico weiter, damit der ihn abtrocknen konnte. Ich hatte schon eine gewisse Routine im Abwaschen, weshalb ich schneller war als nico mit dem Abteocknen hinterherkam. So legte ich die feuchten Teller auf ein Geschirrtuch und half ihm, als ich fertig war. Gedankenverloren griff ich nach einem Teller und trocknete die Tropfen darauf mit dem Tuch, mein Blick studierte das Muster, das ich selbst auf den Teller gemalt hatte. Ineinander verschlungene Buchstaben, die, wenn man es lesen konnte, den Satz 'Just teust yourself and be a warrior' ergaben. Außerdem waren einige Schnörkel und kringel mit eingearbeitet, wodurch es eher wie ein pflanzliches Gebilde aussah. Ich liebte diesen Teller seit ich ihn gemacht hatte und niemand anderes nahm ihn her. Nur ich. Es wr gewissermaßen mein Teller und ich war stolz darauf. Denn der Satz war mein Lebensmotto.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyDo Nov 07, 2013 7:47 am

Zu meiner Verwunderung, aber auch zu meinem Unglück, stellte mir Liam hin und wieder eine Frage. Wie alt ich sei, wo ich wohne, solche Sachen eben, Höflichkeitsfragen - Small Talk wenn man will. Ich beantwortete sie natürlich alle, obwohl es sicher auffiel, dass einige kürzer als nötig waren. Mir war es so unangenehm, wieso konnte ich einfach nicht beschreiben. Es war eben so und damit musste ich leben.
Ich musste feststellen, dass ich um einiges langsamer war mit abtrocken, als die anderen beiden. Es kam mir so vor, als würde bei ihnen jeder Handgriff sitzen und ich wäre ein Affe, der ein Steckspiel zusammensetzen soll. Das war so ungewohnt und ich so grobmotorisch, es war sicher ein Wunder, dass nichts kaputt ging.
Wir brauchten zu dritt zum Glück nicht so lange und waren schon nach einer Viertelstunde fertig mit allem. Zwischendurch hatte Marina mir noch helfen müssen, weil ich mich wahrscheinlich echt blöd angestellt hatte. Ich will niemals Abwaschen, später kaufe ich mir hundertprozentig einen Geschirrspüler. Ihr Bruder verabschiedete sich dann und verließ die Küche. Ich wusste nicht richtig, was ich mit mir anfangen sollte und lehnte mich an die Küchenzeile. "Nette Familie hast du.", grinste ich und meinte es auch so. Unfreundlich waren sie ja nicht - nur der kleine Zwischenfall mit ihrer Schwester war ein wenig blöd.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyFr Nov 08, 2013 8:17 am

Ich lachte leise "Naja, sie sind gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man die richtigen Mittel kennt, kann man sie meistens in Schach halten. Tut mir Leid, das mit Tamara. Sie ist immer so direkt..." antwortete ich ihm mit einem entschuldigenden Blick. Ich lehnte mich ihm gegenüber an den Küchentisch. "Was hast du auf ihre Frage geantwortet?" fragte ich mit einem leihten Zögern in der Stimme. Ich wusste nicht, ob ich es wissen wollte oder nicht. Zum einen hatte ich auf eine unerklärliche Art Angst vor der Antwort, allerdings wollte ich es auch wissen, damit ich nachher keine Probleme mit meiner Familie bekam. Denn wenn er gesagt hatte, er wäre mein Freund, dann würde eine gewaltige Triade auf mich zukommen, gefolgt von einem peinlichen Aufklärungsgespräch und einer Diskussion, die ich mir liber ersparen wollte.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptySo Nov 10, 2013 2:45 am

Ich nickte und grinste, als sie das mit ihrer Schwester sagte. Tamara hieß sie also, jetzt wusste ich wenigstens wer wer war und ich trat nicht vielleicht in noch ein Fettnäpfchen. Obwohl die Frage vorhin schließlich nicht meine Schuld war, wieso wurde man auch gleich verdächtig, bloß weil man von einem Mädchen zum Mittag eingeladen wurde. Manche Leute übertrieben einfach. Aber wenigstens wusste ich jetzt, dass Marina keinen Freund hatte. "Du hast es also doch mitbekommen, hättest mich ja mal unterstützen können vor den Aasgeiern.", lachte ich. Das meinte ich nicht böse, aber es war komisch, als Tamara die Frage gestellt hatte, war urplötzlich Ruhe am Tisch und alle haben mich angestarrt, als ob sie nur darauf warte würden, dass ich einen falschen Schritt machte und in meinen Tod stürzte. Guter Vergleich.
Sie fragte mich im nächsten Moment, was ich geantwortet hatte. Also entweder hatte sie es nicht gehört oder sie wollte es einfach nochmal wissen. Aber warum? Das schien mir nicht so einleuchtend, weshalb ich den ersten Grund als richtig empfand. "Natürlich, dass ich nicht dein Freund bin.", sagte ich und sah sie fragend an. Was hat sie denn erwartet? Dass hich sie anlügen würde. Nein, natürlich nicht, dass hätte nur noch mehr komische Situationen gegeben, wenn Marina dann darauf angesprochen wurde und sie von nichts wusste. Das wäre ein riesiges Chaos geworden und da überlebte ich lieber ein paar Minuten Peinlichkeit.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyMo Nov 11, 2013 2:33 am

Ich lachte leise, als er meine Familie als Aasgeier bezeichnete. Ich verstand ihn nur zu gut, ich fühlte mich auch oft genug von ihnen bedrängt. Immer wenn ich aus der Schule kam und einen Kratzer oder blauen Fleck hatte, musste ich ihnen Rede und Antwort stehen, nur meinem Vater nicht. Der verstand, dass so etwas beim Karate schon mal passieren konnte.
Ein erleichtertes Seufzen entfuhr mir, als er meinte, er habe die Wahrheit gesagt. "Gut, dann muss ich nachher nicht aufpassen, was ich sage" meinte ich mit einem Zwinkern. Nach einem Blick auf die Wanduhr meinte ich "Wir sollten langsam los, sonst kommen wir zu spät zur nächsten Stunde..." Ich stieß mich vom Tisch ab und ließ die Finger über die leicht raue Oberfläche der Tischdecke gleiten. Meine Eltern waren noch immer in eine hitzige Diskussion über die Wandfarbe im Wohnzimmer verstrickt und sie begannen, immer lauter zu werden. Mit einem entschuldigenden Blick ging ich zu ihnen und empfahl ihnen, die Wände einfach weiß zu lassen. Sie nickten leicht, diskutierten aber weiter. Achselzuckend ging ich wieder zurück in die Küche.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyMi Nov 13, 2013 6:21 am

Verwundert zog ich die Augenbrauen zusammen, als sie meinte, dass sie nun wenigstens nicht aufpassen muss, was sie sagte. Meinte sie jetzt, dass sie meine Lüge - wenn es eine gewesen wäre- mitgespielt hätte? Wie viele Mädchen taten sowas? Ich kannte nur etwa...null? Die regten sich doch eher auf, wenn man sagte, dass man ihnen zusammen war oder mit ihnen rumgemacht hätte. Dann gab es Gekreische und Rumgeschreie, das übliche eben, außerdem war es unhöflich so etwas zu behaupten. Naja, vielleicht hatte sie sich auch nur falsch ausgedrückt. Ich stieß mich von der Küchenzeile ab, an der ich gelehnt war, als sie meinte, dass wir besser lossollten. Ich sah schnell auf mein Handy, was ich immer in meiner Hosentasche hatte und nickte dann. Die Mittagspause war fast vorbei und wir hatten schließlich noch ein wenig Weg zurück. Wenn wir in der Kantine gegessen hätten, dann ständen wir wahrscheinlich immer noch an und hätten auch nicht so gutes Essen bekommen. Ich ging vorraus zur Küchentür und überlegte, ob ich ihren Eltern noch 'Auf Wiedersehen' sagen sollte. Ich rief einfach über Marinas Kopf hinweg ein 'Auf Wiedersehen und Danke für das Essen.', als sie mit ihren Eltern sprach. Für mich war die Sache nun abgehakt. Ich zog mir auf dem Weg durch den Flur meine Jacke wieder an und meiner Schuhe und wartete an der Tür auf Marina.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyDo Nov 14, 2013 6:48 pm

Ich lachte leise über sein Gesicht "Glaubst du wirklich, ich würde dich verraten? Den ersten Jungen, den mein Vater nicht aus seiner Kampfschule mitbringt? Nein, ganz sicher nicht" Ich lächelte leicht über Nicos Verabschiedung, die meine Eltern mit einem fröhlichen "Komm bald wieder" quittierten. Ich folgte ihm in den Flur und schlüpfte wieder in meine Schuhe, zog die dünne Jacke wieder an und legte mir den Riemen meiner Tasche über die Schulter. Kalinka kam uns nach und sprang bellend an Nico hoch, um sich von ihm zu verabschieden. Ihre warme Zunge strich über seine Hand und sie sieht ihn aus treuen dunklen Augen an. Ein liebevolles Lächeln legte sich auf meine Lippen als ich die beiden betrachtete. Kalinka machte sowas nicht oft, bei den meisten Fremden versteckte sie sich im Keller oder in meinem Zimmer. Doch jetzt leckte sie Nico schwanzwedelnd die Hand. Ein leises Lachen entkam mir und ich zog sie sanft am Halsband zurück. Dann hielt ich ihm die Tür auf und fragte "Was hast du heute noch?"
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyFr Nov 15, 2013 5:56 am

Sie tauchte nach einigen Augenblicken neben mir auf und zog sich an. Ich beobachtete sie dabei, denn ich wusste nicht, ob ich einfach schon rausgehen sollte. Außerdem kam in diesem Moment ihr Hund angerannt - von dem ich übrigens immer noch nicht den Namen kannte- und leckte mir an der Hand und sprang an mir hoch. Fast wie eine Verabschiedung. Ich kniete mich hinunter und wuschelte einmal durch sein Fell. Ich lachte klar. Ich konnte nicht verheimlichen, dass ich Hunde mochte. Aber ein eigener würde mir wohl zu viel Arbeit machen. Dafür war ich wieder zu faul. Marina zog sie am Halsband zurück und lachte. Ich mochte wenn sie lachte, stellte ich eben fest.
Sie fragte mich, was ich heute noch für Unterricht hatte. Ich musste überlegen. Während ich das tat, trat ich durch die Tür, die sie mir aufhielt und wandte mich wieder um."Keine Ahnung, da muss ich erstmal in meinen Stundenplan schauen.", zuckte ich grinsend mit dem Schultern. "Hättest du mich gefragt, was heute im Essenplan steht, dann hätte ich dir das eher sagen können.", lachte ich jetzt und ging schonmal zur Straße, wobei ich mich hin und wieder zu ihr umdrehte. Wenn ich noch vor der Stunde auf meinen Stundenplan schauen wollte, mussten wir uns etwas beeilen, denn ich musste erst noch zu meinem Schließfach und dann in den Unterricht.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptySa Nov 16, 2013 3:23 am

"Kalinka scheint dich sehr zu mögen" lächelte ich, als ich aus der Tür trat und ihm folgte. Als er auf meine Frage antwortete lachte ich. "Warum, hast du immer im Kopf was es zu essen gibt?" fragte ich, noch immer grinsend. Das war wie bei mir, nur das ich nicht den Speiseplan der Cafeteria im Kopf hatte sondern mein Bücherregal und meinen Zeichenblock. Ich wusste immer, welches Bild ich gerade zeichnete, gerade gezeichnet hatte oder bald zeichnen würde, ich wusste immer, wo welches Buch stand und wie oft ich es gelesen hatte. Immer und überall konnte ich diese Informationen abrufen, was mir manchmal auch ganz nützlich war, vor allem weil auch der Inhalt der Bücher größtenteils in diesem Speicher vorhanden war. Und das war im Unterricht wirklich eine große Hilfe. Ich ging neben ihm her und spürte die Wärme, die von seinem Körper ausging und die im Kontrast zur mittlerweile wieder eingetretenen nassen Kälte stand. Ich musterte ihn von der Seite und lächelte. Er war wirklich süß, sowohl äußerlich als auch innerlich. Man musste nur hinter die Mauer sehen können. "Vielleicht haben wir ja mal wieder zusammen Sport, wäre schön" murmelte ich.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptySo Nov 17, 2013 8:24 am

Kalinka hieß also der Hund, erfuhr ich jetzt. Jetzt konnte ich ihn das nächste Mal wenigstens ansprechen. Warte? Nächstes Mal? Wieso sollte sie mich nochmal zu sich einladen? Wir hatten bis jetzt nicht viel miteinander zutun gehabt, wieso sollte sich das jetzt ändern? Vor allem weil ich eh nicht der Typ war, der sich nochmal bei ihr melden würde. Nicht weil ich so ein großer Macker war, sondern weil ich zu schüchtern war, sie nochmal anzusprechen.
Während ich neben ihr herlief und sie fragte, warum ich wüsste, was es immer zu essen gab, musste ich grinsen. Ich hatte keine Ahnung wieso, aber hatte eine Theorie. "Wahrscheinlich ist das das Einzige, was mich interessiert, weshalb ich mich sowas merken kann.", sieht sie von der Seite an. "Neben anderen sinnlosen Fakten." Es war gruselig, aber ich merkte mir nur sinnlose Fakten. Irgendwas was man mir mal erzählt hatte und ich eigentlich nicht länger beachten sollte, merkte ich mir und wichtige Fakten für meinen nächsten Test, hatte ich schon nach einigen Stunden wieder vergessen.
Wir waren fast wieder an der Schule, worüber ich froh war, denn es wurde wieder nass, sprach sie mich nochmal an. Mein Herz klopfte, als sie sagte, dass sie froh wäre mich nochmal wieder zu sehen. Das hatte ich nicht erwartet. "Klar, das...aber, ich denke eher nicht, das wir nochmal zusammen Sport haben." Ein wenig Überrumpelt war ich schon. Ich war genauso schüchtern wie sonst auch gewesen und bis jetzt hatte es noch nie einem Mädchen so sehr gefallen, dass sie mich wieder sehen wollte. Ich hielt ihr lächelnd die Tür von unserer Schule auf und trat hinter ihr nach drinnen. Dort herrschte schon wieder reges Treiben auf den Gängen. Die Pause war also schon um.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyMi Nov 20, 2013 6:09 am

Ein leises, glockenhelles Lachen drang aus meinem Mund, als ich seine Antwort hörte. "So ist das also. Ist aber wahrscheinlich auch eine Frage der Wahrnehmung, was unnütz ist und was nicht, oder?" Auf meinen leise gemurmelten Satz antwortete er ebenfalls, obwohl es eher zu mir selbst gesprochen war. Ich nickte und kurz huschte ein Ausdruck der Traurigkeit über mein Gesicht. Um diesen zu verbergen wandete ich den Kopf ab und hoffte, er hatte ihn noch nicht gesehen. "Wahrscheinlich nicht, stimmt... Aber man soll die Hoffnung nie aufgeben, nicht wahr?" erwiderte ich mit einem leicht melancholischen Lächeln auf den Lippen. Die Kühle trat wieder in meine Augen, ein innerer Schutz gegen seelische Verletzung. Und irgendein Sensor in mir warnte mich gerade, dass jetzt eine gute Situation war, um verletzt zu werden. Und ich ging potenziellen Gefahren lieber vorbeugend aus dem Weg, als danach zu denken, warum ich es nicht getan hatte.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyMo Nov 25, 2013 6:54 am

Ich nickte grinsend, als sie meinte, dass es wohl Ansichtssache wäre, was nützlich ist und was nicht. Das war wirklich so. In der Schule interessierte mich maximal 20-30% wenn ich aber irgendwas, von irgendwem erzählt bekommen, dann merke ich mir das gruseligerweise monatelang oder länger. Das war echt blöd, denn mein Hirn ist wahrscheinlich vollgestopft mit Kram den ich nie wieder brauche, aber das wichtige neue Zeug passt nicht mehr rein. "Ja, ist echt so. Dumm nur, dass der Kopf immer voll ist mit unnützen Sachen.", sagte ich und verzog das Gesicht.
Dass ich ihr auf die Sportsache geantwortet hatte, war ihr anscheinend unangenehm. Das wollte ich nicht, denn jetzt war es mir auch unangenehm. Sie wandte sich ab und ich versuchte auch irgendwas anderes zu machen. Ich hatte nicht erwartet, dass sie mir nochmal antworten würde, aber als sie es tat, musste ich lächeln. "Ja, Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Obwohl man sich besser nicht darauf verlässt." Hoffnungen wurden einfach viel zu oft enttäuscht, egal wie sehr man gehofft hatte, dass es doch noch was wird. Ich war in der Hinsicht eher Realist. Ich brauchte keine Hoffnung, entweder es würder so werden oder es würde eben nicht so werden, das wusste man aber meist schon vorher.

[Sorry, dass es solange gedauert hat, konnte mich in den letzten Tagen und auch jetzt irgendwie nicht so richtig in Nicolas reinversetzen. Very Happy]
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Marina Garcia

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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 3 EmptyDo Nov 28, 2013 4:58 am

Ich nickte erstmal nur stumm zu seinen Antworten, doch als er von der Hoffnung anfing, sagte ich auch wieder etwas dazu. "Die Hoffnung stirbt mit dem letzten, der sie in sich trägt. Oder getragen hat, je nach dem, wie man es betrachtet. Und es ist nie schlecht, wenn man noch Hoffnung hat. Irgendwann wird sie nicht enttäuscht werden. Und manchmal, ja, manchmal kann man auch selbst dazu beitragen, das sich die Hoffnung erfüllt, wenn man sich das wünscht" meinte ich leise, den Blick auf die Straße vor mir geheftet. Ich sah ihn beim sprechen nicht an, denn die meisten waren der Meinung, das man sich gar nie Hoffnungen zu machen bracuhte, da wir kleinen Leute von den Großen und dem Schicksal ja nur herumgeschoben wurden wir Schachfiguren, und die auch mal geopfert wurden, wenn das einem höheren Ziel diente.
Es gab eine Zeit, in der auch ich so gedacht hatte. In der ich der Überzeugung gewesen war, irgendjemand zieht für mich die Fäden, bestimmt, was ich sage, tue, nicht tue. Das irgendjemand noch vor meiner Geburt ein Drehbuch geschrieben hat, wie mein Leben zu verlaufen hat. Bis ich herausgefunden habe, das ich diesem Regisseur einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen konnte, indem ich einfach nach Instinkt und Gefühl lebte, nicht mehr nur nach Verstand und Regeln. Denn immer, wenn ich eine Regel brach, brachte das eine Genugtuung mit sich, selbst bestimmt zu haben, sich nicht den Anweisungen gefügt zu haben.
Als wir an der Shcule ankamen, stürmten ein paar Jungs auf Nico zu. "Naja, dann lass ich dich mal mit deinem Rudel allein" meinte ich mit einem leicht traurigen Lächeln. "Ich hoffe immernoch, das wir uns mal wiedersehen. Dann vielleicht ohne einen Besuch im Krankenzimmer" fügte ich mit einem Blick auf meinen leicht blaugewordenen Knöchel an.


[Ist doch kein Problem^^ Geht mir auch oft so, weil die Charaktere so ganz anders sind als ich wirklich bin Wink]
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