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 Was passiert liegt in deiner Hand

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Marina Garcia

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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyDi Okt 22, 2013 3:31 am

Als er sich umwendete und wieder losging machte ich einen Schritt vor und fasste ihn am Arm. Es fühlte sich verstörend gut an, ihn zu berühren, wenn auch nur ganz leicht. Meine helle Puppenhand sah winzig aus auf seinem Arm und sehr hell, aber sie war doch stark genug, um ihn aufzuhalten. an seiner Stimme hatte ich gemerkt, dass das, was ihn so kalt hat werden lassen, mit mir zu tun hatte. Und was mit mir zu tun hatte, ging mich etwas an, oder? In mir zankten sich zwei Stimmen. Eine piepsige Stimme schrie laut, ich solle ihn in Ruhe lassen, ich würde ihn nicht kennen und hätte daher kein Recht, so in sein Privatleben einzudringen. Eine zweite Stimme - herrisch und bestimmt - brüllte, ich solle ihn fragen und wenigstens versuchen, wiedergutzumachen, was ich getan hatte. Im Vergleich wirkte die zweite Stimme wie ein Orkan zu einem Atemhauch. Um zu verhindern, dass er sofort wieder weiterging, ließ ich meine Hand auf seinem Arm liegen, bis er sich zu mir herumgedreht hatte, dann nahm ich sie langsam weg, um ihn nicht zu bedrängen. "Es hat mit mir zu tun, oder?" fragte ich leise. "Sag schon. Ich wollte dich nicht verletzten, falls es das ist..." Ich sah zu ihm hoch und kam mir dabei vor wie ein Kleinkind, was man auch in meinen Augen sah.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyMi Okt 23, 2013 9:11 am

Ich drehte mich wieder zurück zu Marina, als sie mich am Arm berührte. Ihre Hand war warm und leckte sich nur leicht auf meinen Arm, fast als wäre sie gar nicht da. Es fühlte sich komisch auf der Haut an - nicht unangenehm, einfach ungewohnt. Jetzt sah sie mich aus großen Augen an und wollte wissen ob es mit ihre zutun hatte und ob sie mich verletzt hätte. Was sollte ich sagen? Ja, es liegt an dir und ja, ich fühle mich verletzt. Das passte nicht zu mir, ich würde nicht zugeben, dass sie mich verletzt hatte, auch wenn sie darauf bestehen würde. Sie sollte sich jetzt kein schlechtes Gewissen deswegen machen. "Nein, es ist nicht wegen dir und nein, du hast mich nicht verletzt.", log ich sie an. Lügen konnte ich gut und machte es öfter, als das es nötig wäre. Ich glaubte nicht, dass sie es mitbekam, denn das tat nie jemand. "Ich habe mich nur an etwas erinnert, was sich auf meine Stimmung gelegt hatte. Nichts weltbewegendes.", fügte ich - recht überzeugend für mich - nur hinzu und für mich war die Sache nun beendet. Sie hatte kein Recht so in meinen Gefühlen herumzuwühlen. Wieso tat sie das überhaupt? Erst Abstand zu mir, jetzt unbedingt wissen wollen, was los war. Ich verstand es nicht.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyDo Okt 24, 2013 4:42 am

Himmel, wie konnte eine einzelne Perosn so stur sein? Ich sah in seinen Augen, dass er mir nicht die Wahrheit sagte, aber mittlerweilewar es mir egal. Wenn er sich so isolieren wollte, gut, von mir aus. Dann würde ich nicht mehr versichen, zu ihm durchzudringen. Mit einem leisen Schnauben ging ich leicht humpelnd an ihm vorbei weiter Richtung Sportplatz. Leise murmelte ich dabei "Hoffentlich hast du wenigstens dein Angebot, deine einladung ernst gemeint. Ich hatte mich wirklich darauf gefreut" in meiner Stimme lagen Zorn, Trauer und auch Schmerz. Es war zwar unsinnig, aber es kränkte mich in einer bestimmten Weise, die ich nicht beschreiben oder benennen konnte, dass er mir nicht genug vertraute, um mir zu sagen, wenn ich ihn verletzte. Aber wie gesagt, wenn er eine Mauer errichtete, würde ich nicht den Rammbock spielen.
Fast als wollte das Wetter sich meinem Gemut anpassen zog es zu und es begann zu regnen. Schwere Teopfen platschten auf den Teer, färbten meine Haare und mein Shirt dunkler. In einer plötzlich aufwallenden Woge des Trotzes entfernte ich das Dreieckstuch und den Kühlakku von meinem Knöchel und nahm es so in der Hand mit, während ich loslief. Der regen vermischte sich auf meinem Gesicht mit den Tränen, die mir aus einem unbekannten Grund übers Gesicht rannen. Sie bildeten mit ihrer Wärme einen harten Kontrast zu den kalten Regenteopfen und ich schüttelte unwillig den Kopf, während ich mir mit einer fahrigen Geste über die Augen strich.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyDo Okt 24, 2013 7:26 am

Ich schüttelte den Kopf, als sie an mir vorbei humpelte. Ich hatte sie anscheinend verletzt. Sie hatte mich verletzte, ich jetzt sie. Wir schienen super zusammenzupassen Wir brachten uns gegenseitig auf die Palme.
Als ich dann nur leicht vernahm, was sie sagte - ich war mir nicht mal sicher, ob es für mich bestimmt war -, bekam ich noch ein schlechteres Gewissen. Es tat mir irgendwie Leid, wie ich sie behandelt hatte, anscheinend hatte sie doch nicht nur aus Höflichkeit mit 'Ja' auf meine Einladung geantwortet, aber es kam mir zu diesem Zeitpunkt eben so vor. Vielleicht bedeutete ihr die Einladung ja wirklich etwas. Manchmal hasste ich es, dass ich Leute nicht einschätzen kann.
Mich dazu durchringen mich doch zu entschuldigen konnte ich aber auch nicht. Andere Leute verletzen konnte ich gut, aber so richtig entschuldigen kann ich nicht. Vorher mache ich aus der ganzen Sache einen Witz oder ließ Gras über die Sache wachsen. Mir war die ganze Situation nun doch recht unangenehm - sogar etwas peinlich, dass ich sowas von ihr gedacht hatte. Doch was ich jetzt tun sollte, wusste ich auch nicht. Ich seufzte, als ich ihr auf den Sportplatz folgte.
Es war ein kurzer Weg bis zur Sporthalle, aber in dem plötzlich einsetzenden Regen kam es mir vor wie einmal um die Schule. Vor mir konnte ich zwischen den Regentropfen Marina erkennen. Sie hatte meinen schlecht angelegten Verband nun in der Hand und wischte sich durch das Gesicht. Wäre ich wenig mitfühlend gewesen, hätte ich gewusst, dass sie weint - war ich aber nicht, weshalb ich mir darüber keinerlei Gedanken machte. Nur dass sie nass wurde, störte mich doch ein wenig und ich hätte ihr am Liebsten etwas zum Schutz gegeben, aber ich hatte ja selbst nichts. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, weshalb ich nichts tat - was das ganze sicherlich schlimmer machen würde.
Da der Regen immer schlimmer wurde, joggte ich nun schon halb. Ich wischte mir immer wieder die Tropfen aus dem Gesicht, was nicht unbedingt etwas half. Nur noch ein paar Schritte und ich würde hinter Marina durch die Sporthallentür treten. Bis dahin war ich sicherlich bis auf die Boxershorts nass.
Ich öffnete die Tür hinter Marina und trat ins 'Warme' - es war auf jeden Fall wärmer als draußen. Wie ein begossener Pudel stand ich da und sah sie an. Im Hintergrund hörte ich die Jungs in der Umkleide herumschreien, sonst war es relativ ruhig.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyDo Okt 24, 2013 7:36 am

Kaum betrat ich das innere der Sporthalle war es, als wäre ich in eine ganz andere Welt getreten. Das Rauschen des Regens war nun gedämpft, wurde vonm Rauschen des Blutes in meinen Ohren übertönt. Ih hatte nicht gedacht, dass mich diese Sache so wütend machen würde, aber die Tatsache, dass es ihn überhaupt nicht zu interessieren schien, entfachte die glimmende Wut zu einem wahren Inferno. Doch auch das änderte sich mit der umgebung. Als ich allein mit ihn auf den schmalen Flur vor den Umkleiden stand, schlief das Feuer meiner Wut wieder ein, stattdessen stieg mir heiß das Bluit in die Wangen. Bevor er oder ich etwas sagen konnten, ging ich weiter. Ich spürte seinen Blick im Rücken, als würde er mich berühren. Nach ein paar Schritten blieb ich stehen und sah zu ihm zurück, ganz kurz nur über die Shculter "Danke, dass du mir geholfen hast" murmelte ich in die Stille hinein und hoffte halb, er würde es angesichts des gedämpften Lärms aus der Jungsumkleide nicht verstehen. Allerdings hatte ich nicht soo leise gesproche, sodass es bei ihm ankam und ich senkte den Blick wieder. Meine Augen hefteten sich auf meine Hände, die nervös mit einem Zipfel des Dreieckstuchs spielten, dann sagte ich mir wie dämlich das alles war und richtete mich auf. Was tat ich hier? Ich kuschte vor diesem Typen, nur weil er ein paar unbekannte Gefühle weckte. DAs war doch sonst nicht meine Art! Entschlossen drehte ich mich um. "Bleibts bei der Verabredung oder ziehst du zurück?" fragte ich.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyDo Okt 24, 2013 7:49 am

Ich beobachtete sie und mir kam es so vor, als wäre sie sauer. War ja nicht verwunderlich, schließlich brachten wir uns beide auf die Palme, aber ich dachte, dass sie sich schon etwas abreagiert haben könnte, während sie hierher gelaufen war. Das war natürlich weit hergeholt, denn es war nicht immer wie in Büchern oder Filmen, in denen sich alle nach einem Regenguss beruhigten und in die Arme fielen - ganz und gar nicht.
Sie ignorierte mich. Ich dachte, sie würde noch etwas sagen, was mir vielleicht den Ansporn gab, mich doch noch zu entschuldigen, aber sie ging einfach in Richtung Mädchenumkleide. Ich starrte ihr nach - wahrscheinlich weil ich immer noch nicht richtig begriffen hatte, dass es das war und darüber war ich geschockt. Mir war sie vorher noch nie aufgefallen und wir hatten keinerlei Kontakt, da würde sich das auch jetzt nicht ändern. Ich würde ihr im Gang zunicken und dann war es das auch schon.
Ich vernahm ihre Stimme klar und deutlich in dem leeren Gang. Sie bedankte sich schon wieder - hatten wir das vorhin nicht geklärt? Ich war mir sicher, aber nickte trotzdem. Was sollte ich auch groß sagen? Ich hatte schon alles gesagt.
Über ihre nächste Frage machte ich mir dann wieder Gedanken. Vorhin kam es mir vor, als wäre ich ihr mit dieser Einladung zu nahe getreten und sie hatte sie nur aus Höflichkeit bejaht. Aber jetzt fragte sie noch extra danach. Damit hatte ich nicht gerechnet, eher, dass die Sache nun erledigt wäre. Im Endeffekt hätte ich eh nicht den Mut gehabt, sie nochmals darauf anzusprechen und es wäre einfach in Vergessenheit geraten, aber jetzt fragte sie. "...Äh ja.", sagte ich nach einer kurzen Stille, in der ich nachgedacht hatte und räusperte mich. "Wenn du mit meinen Stimmungsschwankungen klarkommst.", fügte ich hinzu und lächelte kurz. Ich habe offiziell zugegeben, dass ich einen Fehler gemacht hatte und das kam in meiner Welt fast einer Entschuldigung gleich. Sie sollte das würdigen. Vielleicht sollte ich ihr das sagen.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyDo Okt 24, 2013 8:00 am

Ich war mehr als überrascht, als er zugab, nicht perfekt zu sein, und angesichts dessen drehte ich mich ganz zu ihm um und sah ihn mit großen Augen an. Das Neonlicht ließ sie dunkler erscheinen, sodass sie fast schwarz schimmerten, ein heftiger Kontrast zu den goldblonden Haaren. "Ich denke, ich könnte mich damit arrangieren" meinte ich leise mit einem kleinen Lächeln im Mundwinkel. "Nicht jeder kann perfekt sein, unsere kleinen Macken machen uns doch erst zu etwas ganz Besonderem" fügte ich an und schenkte ihm einen warmen Blick. Ich war froh, dass er mich nicht abwies und sagte, dass die Verabredung nicht stattfinden würde. Eine schwache Woge der Glückseligkeit durchfuhr mich und ich trat unbewusst einen Shritt auf ihn zu. Dann verkrampften meine Finger sich um das CoolPack und ich trat wieder zurück. "Tut mir Leid, ich will mich dir nicht aufdrängen" murmelte ich als Entschuldigung und hielt dne Blick auf den Boden vor meinen Füßen gerichtet. Nervös und beschämt knetete ich die blaue Masse des Kühlakkus in meinen Händen und kaute auf meiner Unterlippe
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyDo Okt 24, 2013 8:28 am

Ich legte meinen Kopf leicht schief, als sie sich nun endgültig umwandte. Sie schien überrascht, dass ich das zugab und jetzt auch irgendwie wohlgesinnter - was für ein Glück. Sie lächelte sogar etwas, was mich irgendwie fröhlicher machte. Das hätte ich nicht erwartet, dass diese kleine Aussage so viel ausmachen würde. Ich musste mich vorhin einfach getäuscht haben, was ihre Antwort anbelangt. Anders konnte es doch gar nicht sein, sonst wäre sie doch jetzt nicht viel freundlicher - obwohl ich nicht noch einmal zugeben würde, dass ich mich geirrt hatte, das ging dann doch zu weit.
Sie ging nun anscheinenden davon aus, dass ich hin und wieder wirklich Stimmungsschwankungen hatte. Sollte sie das vorerst einfach glauben. Ich wollte nicht noch weiter auf vorhin herumhackten und sie so wieder auf diesen Gedanken zurückbringen, der sie so wütend gemacht hatte.
Sie trat nun sogar einen weiteren Schritt auf mich zu und es wirkte, als ob sie noch irgendwas wollte, sich dann aber zurückhielt und nervös auf dem Kühlakku herumknetete. Ich hätte gern gewusst, was sie noch wollte, aber ich wollte auch nicht so neugierig sein und fragen. Sie sagte etwas, aber in diesem Moment hatte ich gerade nicht zugehört, weil ich überlegte, was sie gewollt haben könnte. Mir war das schon peinlich, denn ich hatte keinerlei Ahnung, was sie gesagt hatte. Ich nickte einfach nur. "Mhm.", es wird schon nichts besonderes gewesen sein.
Verlegen kratzte ich mir am Kopf. "Ich gehe mich jetzt umziehen. Wir sehen uns in der Cafeteria?", fragte ich freundlich und trat ein paar Schritte in ihre Richtung, denn von dort aus gingen die Türen zur Umkleidekabine für die Jungen.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyFr Okt 25, 2013 4:30 am

Ich sah ihn wieder an, anscheinend hatte er nicht gehört, was ich gesagt hatte. Ich lächelte kurz und nickte. "Klar, wir sehen uns in der Cantine" bestätigte ich und drehte mich um. Mit federnden Schritten lief ich die paar Meter bis zur Mädchenumkleide und ging mit einem kurzen letzen Blick hinein, bei dem ich ihm noch ein freundliches Lächeln schenkte. Das Dämmerlicht in der Umkleide legte sich wie eine Decke über mich und ich atmete tief durch. Die von Deo geschwängerte Luft biss in der Lunge und ließ meine Augen tränen, weshalb ich ein paar Mal blinzelte. Dann ging ich zu meinem Platz und zog mich um. Statt des schwarzen Tops ein dunkelblaues und statt der schwarzen Sporthose eine weiße Jeans mit dunkelbraunem Ledergürtel. Dazu die dunkelblauen Ballerinen, auch wenn diese nicht wirklich zum Wetter passten. Meine Haare waren noch immer nass und das Wasser tropfte heraus, hinterließ ein paar dunkle Flecken auf dem Top und sammelte sich in kleinen Pfützen um mich herum. Mit einem kleinen Lächeln schüttelte ich die Haare aus und flocht sie zu einem Zopf, welcher mir bis zu den Schulterblättern baumelte. Ich packte meine Sachen in die Tasche und ging samt dieser hinaus. Auf dem Gang standen ein paar der Jungs herum und lachten lautstark über etwas, das einer gesagt hatte. Hier war die Luft wunderbar rein und ich atmete befreit ein. Ich bemerkte nicht, dass Nicolas unter den Jungs war.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyFr Okt 25, 2013 9:10 am

Ich verschwand für einige Minuten in der Umkleide - bei uns Jungs ging das Umziehen natürlich immer etwas schneller. In der Umkleide wurde ich von den anderen Jungs begrüßt und gefragt, was ich die ganze Zeit mit Marina gemacht hätte. Einige hatten echt saumäßige Gedanken, aber das war ja normal.
Zum Thema schnelles umziehen bei Jungs, bei unseren Jungs war das nicht so, die wurden echt nie fertig. Sie schlugen, prügelten und schubsten sich durch die Umkleiden. Das war Standard hier. Ich machte noch ein wenig mit und beeilte mich dann umso mehr, um die Zeit aufzuholen, die ich verplempert hatte. Ich zog mir schnell mein Shirt aus und ein Hemd an und auch die kurze Hose wurde zu einer schwarzen Jeans. Jetzt nur noch meine Schuhe und ich konnte endlich was essen gehen.
Ich schwang meinen Rucksack über meine Schulter und ging zum Gang. Ich zog meine Schuhe wieder an und stellte mich zu einer Gruppe von meinen Freunden. Entweder Marina würde jetzt noch auftauchen oder ich würde eben mit den Jungs was Essen gehen. Einer meiner Kumpel riss einen Witz darüber, dass ich ständig zur Mädchenumkleide sah und ich musste lachen. So ein Affe. Ich war einen Moment abgelenkt und in genau diesem trat Marina aus der Umkleide. Ich sah sie erst einen Moment später und ging hinüber. Mir war natürlich wieder total klar, dass meine Freunde faxen machen würden. Jungs wurden 7 und dann wuchsen sie nur noch.
"Können wir?", fragte ich und drehte mich nochmal zu den Jungs. Die starrten hinüber und ich verdrehte die Augen.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptySa Okt 26, 2013 3:52 am

Ich sah den Jungs kurz zu, dann kma Nico auf mich zu und fragte, ob wir los könnten. Ich nickte und wurde angesichts der Blicke der Jungs rot. Mir war zwar klar, das diese Blicke eher an Nico adressiert waren, aber ich spürte sie stechend heiß auf der Haut. Mit einem Lächeln im Gesicht ging ich mit Nico in die Cantine. Diese war erwartungsgemäß sehr gut besucht und fast alle Tische wraen schon besetzt, bis auf drei kleine direkt am Fenster. Während wir uns anstellten, musterte ich ihn kurz. "Das Hemd steht dir" murmelte ich in die Stille hinein. Wobei es eigentlich gar nicht still war, denn die anderen um uns herum lachten und redeten, erzählten sich, was sie in der Zeit getrennt getrieben hatten und was sie heute noch vor hatten. Normalerweise wäre ich jetzt zu meinen Freundinnen gegangen, aber heute nicht. Sie starrten zu uns herüber und tuschelten mit zusammengesteckten Köpfen. Na toll... Ich würde heute oder spätestens morgen ins Kreuzverhör kommen...
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptySa Okt 26, 2013 8:50 am

Sie stimmte mir zu, dass wir los konnten und ich lächelte freundlich. Meine Freunde starrten uns natürlich nach, als ob die das noch nie gesehen hatten. Diese Aktion würde mir noch ein ganzes Stück nachhängen. Ich würde mich mal wieder auf dumme Sprüche gefasst machen müssen.
Die Cafeteria war ganz schön voll, aber es war auch Mittagspause und nur wenige Schüler hatten sie Chance nach Hause zu fahren, andere - wie ich - waren einfach zu faul. Ich weiß nicht was von beidem auf Marina zutraf, aber das könnte ich ja noch herausfinden.
Wir stellten uns an der elend langen Schlange an, die mich von meiner Lieblingsbeschäftigung, dem Essen, trennte. Obwohl das Essen hier auch nicht gerade der Burner war, aber der Pudding war gut. Ich as hier eh nur zwei Dinge, Pudding und Pommes. Den Nudelauflauf hatte ich einmal probiert und war danach verstört, ich habe seitdem nie wieder Nudelauflauf angerührt, ohne Scherz. Ich reckte mich über die anderen hinweg, um zu sehen, ob noch Pudding da war, aber leider war alles so voll, dass ich keine Blick darauf erhaschen konnte. Ich nahm mir deshalb ein Tablett und legte es auf so ein komisches Ablagending. In diesem Moment sagte Marina etwas über mein Hemd. Wie ich eben so war, wurde ich leicht rot, drehte mich aber irgendwohin, damit sie es nicht sah. "Ja, ähh, danke.", ich lächelte ihr dann doch zu. Das hatte irgendwie noch nie jemand zu mir gesagt. Ich fande es irgendwie unpassend, ihr ein Kompliment zurückzugeben, das klang dann wieder wie, als sagte ich es nur, um irgendwas zu sagen. Stattdessen befasste ich mich mit der Situation. "Was isst du hier am Liebsten?", fragte ich und sah mich kurz in der Cafeteria um.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptySo Okt 27, 2013 12:17 am

Irgendwie war es niedlich, dass er rot wurde. Ich lächelte liebevoll, er weckte so etwas wie Muttergefühle in mir. Als er mich fragte, was ich gern aß, versank ich in Überlegungen. "Hier meistens Salat" antwortete ich dann nach einer Weile. Das entsprach der Wahrheit. Ich aß hier nicht viel und wenn dann Salat, denn das andere Essen war teilweise wirklich nicht genießbar. Und seit ich ein Stück Fingernagel in meiner Suppe gefunden hatte, aß ich nichts mehr dergleichen. Ich sah ihn an "Und was magst du hier am liebsten?" fragte ich aus ehrlichem Interesse heraus. Ich war wirklich froh, dass er nicht mehr der verschwiegene Junge war oder der Eisblock. Wenn er so war wie jetzt, konnte man sich richtig gut vorstellen, ihn zu mögen. Und ich mochte ihn jetzt schon, obwohl wir uns erst etwa zwei Stunden kannten. Hinter uns wurde die Tür geöffnet und ein Windstoß kam mit der Person in den Raum, fuhr mir in die Haare und verwuschelte sie. Mit einer verlegenen Handbewegung strich ich einen Teil der goldblonden Locken wieder hinter mein Ohr, doch es fielen wieder ein Paar Strähnen nach vorne, vor meine graublauen Augen. Ich ließ sie, so schlimm war es ja nicht.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyMo Okt 28, 2013 10:25 am

Ich schüttelte den Kopf, als ich mir über die Köpfe der anderen, die Salatbar ansah. "Ne, das ist nicht so mein Ding." Ich brauchte es möglichst fettig und kalorienreich, das tat mir gut und ich war glücklich. Mit solchem Grünzeug konnte ich gar nichts anfangen, ich brauchte mein Fleisch - oder eben Pommes.
"Ich steh' eher so auf Pommes, in alles Variationen...und auf Pudding, also extra, nicht zu den Pommes.", erklärte ich und grinste. Wenn ich einmal jemanden mochte, dann grinste ich oft und lachte auch viel. Trotzdem wurde ich schnell verletzend, denn irgendwie hatte ich ein anderes Verständnis für Humor als manch anderer. Ich wusste selbst nicht wieso. Ich fand mich cool.
Ich streckte mich nochmal, um über die anderen hinweg zusehen, um einen Blick auf die Essenfrauen zu werfen, die kamen nie aus der Knete und man stand echt stundenlang an. Wenn man zu spät kam, gab es gar kein Essen mehr, weil man die ganze Mittagspause angestanden hatte. Die Schule sollte mal noch ein paar von denen einstellen, aber dafür gab es wieder kein Geld. Es war zum Verrücktwerden. Wenn ich meine Pause hatte, wollte ich was zu essen, egal ob ich Hunger habe oder nicht, oder ob ich auch die paar Straßen weiter nach Hause fahren könnte. Ich wollte meine Pommes. "Können die sich mal auskäsen?", fragte ich und bekam ein zustimmendes Gemurmel von den umstehenden Leuten - ich hatte es eigentlich eher zu mir gesagt.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyMo Okt 28, 2013 8:09 pm

Sein Grinsen war wirklich schön, wenn er mal grinste. Ich hoffte, das noch ein paar Mal zu sehen. "Sowas ess ich nur zu Hause, hier hab ich lieber was, das ich mir selbst zusammenstellen kann. Dann weiß ich, was drin ist" lächelte ich. Ich grinste über seine Äußerung und meinte "Was meinst du, gehen wir wo anders hin? Ich wohn nicht weit weg, wir könnten da hin gehen. Da verhungern wir wenigstens nicht beim Anstehen" schlug ich vor, als die Schlange sich schon über den Schulhof wand, wir aber noch keinen Schritt vor gekommen waren. Fragend sah ich zu ihm hoch. Draußen hatte der Regen sich verzogen und die Sonne kam wieder hervor, zögernd, vorsichtig. Eben diese Regungen lagen auch in meinem Blick, ich zögerte, ob ich mich ihm öffnen sollte, ob ich das Risiko, von ihm verletzt zu werden eingehen sollte oder lieber nicht. Ich entschied mich, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Die zurückhaltende Kühle in meinen Augen taute weg und sie strahlten eine Freundlichkeit und Lebensfreude aus, die sonst nur meine engsten Freunde zu sehen bekamen.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyDi Okt 29, 2013 12:55 am

Ich warf mein Tablett auf den Stapel zurück und trat aus der Reihe. "Was gibt es bei dir?", fragte ich lächeln und machte eine kurze Pause und ließ es mir nochmal durch den Kopf gehen. Eigentlich war es mir egal, was er gab, Hauptsache ich bekam so schnell wie möglich etwas. Ich hatte eben Sport - mehr oder weniger - jetzt wollte ich mein Essen. Ich hätte sie natürlich auch zu mir einladen können, da ich auch nur ein paar Straßen weiter wohnte. Aber zu vorhin kam mir das zu unangebracht, weil ich sie ja noch gar nicht kannte und jetzt kam es sicherlich so rüber, als würde ich nicht zu ihr wollen. Ach was machte ich mir eigentlich schon wieder für Gedanken? Auf solche Ideen würde sonst niemand kommen.
Draußen kam schon wieder die Sonne raus und es sah aus, als hätte es nie geregnet. Das Wetter war hier aber manchmal komisch. Wenigstens konnten wir jetzt zu ihrem Haus laufen, ohne dass wir klitschnass wurden. Ich ging schon mal zur Tür und sah mich um. "Kommst du? Ich hab Hunger.", zur Unterstützung knurrte mein Magen, wie auf Kommando, als hätte ich seit Tagen nichts gegessen, eigentlich war es aber nur maximal 2 Stunden her.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyDi Okt 29, 2013 5:20 am

Ich grinste leicht über seine Begeisterung "Heute gibt's Pizza. Musst meiner Mutter einfach sagen, was du möchtest, dann macht sie's dir" lächelte ich und drängte mich durch eine kleine Gruppe Leute, um das Tablett zurückzubringen. Als ich wieder zurückkam, war er schon an der Tür und forderte mich - mit Unterstützung seines Magens - zum Kommen auf. Mit einem gelösten Lachen ging ich ihm nach und nach draußen. Die Sonne war zwar nur schwach, aber doch wärmend. Trotzdem zog ich meine dünne Jacke enger um mich, denn der Wind war doch schneidend und kalt. Zum Glück war es nicht weit bis zu mir und ich hatte Mühe, mit Nico mitzuhalten. Als wir noch zwei Straßen entfernt waren roch ich schon die Pizza. Meine Mutter liebte es, Pizza zu machen und so gab es die bei uns relativ oft. Heute war Wunschpizza dran, immer jeden zweiten Monat. Das hieß, jeder konnte sagen, was er gern auf die Pizza wollte und meine Mutter arranigerte diese Zutaten dann und heraus kam eine wunderbare Pizza á la Mama. Meine liebste Pizza.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyDi Okt 29, 2013 8:45 am

Ich drehte mich grinsend zu Marina. "Das passt ja perfekt, ich liebe Pizza...Eigentlich alles Fast Food mäßige." Das sagte ich nicht nur, weil ich höflich klingen wollte, es war wirklich so. Aber ich glaube mit Pizza konnte man so gut wie jeden locken, außer vielleicht ein paar der Zicken, die immer noch hofften, dass sie irgendwann ein Model wurden, genauso wie kleine Mädchen, die hofften irgendwann Prinzessin zu werden. Unnötig, Mädels, unnötig. Ich würde das Mädchen heiraten, was mit Pizza und dem neusten Videospiel vor meiner Tür steht, nicht irgendeine, die einen Schöönheitswettbewerb gewann, aber das war ja Ansichtssache.
"Kennst du Pizza mit Pommes?", fragte ich sie immer noch grinsend und fragte mich gleichzeitig, ob ihr Mutter sowas machen würde. Meine tat es, für jeden. Die würde sogar für einen fremden Mann vor unserem Haus Kuchen backen - weil er jaa sooo abgemagert aussieht. Ich verstand die ja eh nicht.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyMi Okt 30, 2013 6:34 am

Seine Begeisterung griff auf mich über und ich lächelte befreit. Die Freude verwandelte ihn, er wirkte jünger, gelöster. Als er mich fragte, ob ich Pizza mit Pommes kannte, schaute ich ihn an und schüttelte den kopf "Nein, bisher nicht. Aber ich denke, meine Mutter wird dir eine machen, wenn du sie fragst. Sie liebt ausgefallene Sachen." Grinste ich und hakte mich beii ihm ein. Warum? Ich wusste es nicht. Irgendwie spürte ich einfach den Drang dazu. Die Scham war verschwunden und es machte mir nichts mehr, ihn zu berühren. Irgendein Schalter in meinem Kopf hatte sich umgelegt und jetzt war es, als würde ich Nico schon länger kennen. Und wenn es ihm unangenehm war? Ich sah zu ihm hoch "Darf ich?" fragte ich, um mich zu vergewissern und nickte zu meinem Arm, der unter seinem lag. Ich wollte mich ihm nicht aufdrängen, mich aber auch nicht komplett isolieren.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyMi Okt 30, 2013 8:36 am

Ich hob die Arme und schüttelte den Kopf, während ich weiter lief. "Nein, nein, das muss sie nicht unbedingt. Ich hatte es nur mal irgendwo probiert und ich dachte, ich bin auf Wolke 7. Pommes und Pizza. Das ist so, als würde man Katzenbabys und Welpen kreuzen und dann einem Mädchen zeigen.", lachte ich. Ich fand den Vergleich gut. Alle Mädchen fuhren auf Katzenbabys und Welpen ab, das war ein ungeschriebenes Naturgesetz. Sie kreischten und gaben diese 'Ach bist du niedlich. - Töne' von sich, die so hoch waren, dass ein normaler Mensch sie nicht verstand und es eher einer Hundepfeife ähnlich war. So ungefähr fühlte ich mich, als ich diese verdammte Pizza auf der Karte gefunden hatte. Aber die musste Marinas Mum nicht nachmachen. Was sollte die von mir denken? Pommes auf der Pizza waren nicht für jeden normal. Außerdem wollte ich ja einen guten Eindruck hinterlassen. Ob ich das überhaupt schaffte? Ich war mir da nicht so sicher.
Ich begann schon wieder meinen Gedanken nachzuhängen, als sich Marina bei mir einhakte. Das holte mich wieder in die Realität zurück und ich sah sie verwirrt an. Da war wieder das komische Gefühl, was ihre Berührung nicht unangenehm machte, aber ungewohnt. "Ja...ja, klar.", sagte ich und zuckte mit den Schultern. Ich lächelte, damit sie es nicht als abweisend empfand. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Ich hätte ja schließlich schlecht sagen können: 'Ne, geh weg.', das kam ja ach blöd.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyMi Okt 30, 2013 9:12 pm

Ein Lächeln breitete sich auf meinen Zügen aus und ich fragte mich, wann ich einen Krampf bekam, soviel wie ich in den letzten Stunden lächelte. "Wenns dir unangenehm ist, dann sags, ja?" fragte ich trotzdem nach. Nach ein paar Minuten kamen wir bei mir an und ich schloss die Tür auf. Drinnen empfing uns die Wärme des Kaminfeuers und die Streitereien meiner Geschwister. Ich lächelte und sah ihn an "Wunder dich nicht, so ist es bei uns immer". Ich streifte meine Jacke ab und hing sie auf. "ICH HABE JEMANDEN MITGEBRACHT!" rief ich in die Küche und streckte die Hand nach Nicos Jacke aus. "Deine Schuhe kannst du da vorne aufs Regal stellen." meinte ich mit einem Kopfnicken zum Schuhregal hinüber. Von oben kam mein Vater herunter und umarmte mich, dann wendete er sich Nico zu. "Und der junge Herr ist?" fragte er mit einem freundlichen Lächeln, welches tausend kleine Lachfältchen um seine Augen legte. Mein Vater war ein fröhlicher Mensch, ebenso wie meine Mutter, die gerade aus der Küche kam. "Gäste! Ist es nicht schön, Gäste zu haben?" fragte sie lachend.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyDo Okt 31, 2013 3:05 am

Einige Minuten später kamen wir an ihrem Haus an. Es war ziemlich groß und es lag auf meinem Weg zur Schule. Ich hatte es also schon öfter gesehen, aber nie damit gerechnet, dass Marina hier wohnen würde. Marina ließ meinen Arm los und schloss die Tür auf. Ich putzte meine Schuhe ab und ging rein. Ich hatte ja auch sowas wie Anstand.
Drinnen kam lautes Geschrei aus irgendeiner Richtung. Sie klärte mich auf, dass es immer so war. Bei uns war es früher auch so gewesen, als wir noch jünger waren. Da gab es ständig Streit zwischen uns Geschwistern. Gab es zwar auch jetzt noch, aber wir schrien nicht mehr so rum. Auch Marina schrie durch das Haus, dass sie jemanden mitgebracht hatte. Ich beobachtete die Szenerie wie hingestellt, aber nicht abgeholt. Was sollte ich auch tun? Ich kannte mich hier weder aus, noch war ich der Typ, der gern auf andere Leute zuging. Ich stand also nur rum und beobachtete, wie aus allen Zimmern irgendwelche Leute auftauchten. Ich setzte ein Lächeln auf, damit ich nicht zu unsympathisch wirkte.
Wie nebenbei zog ich meine Jacke aus und gab sie Marina, genauso wie ich meine Schuhe auszog und in das Regal stellte, was mir Marina zeigte. Ein Hund kam aus irgendeinem der Zimmer und sprang an mir hoch, aber ich konnte nicht auf ihn achten, weil ein Mann mich ansprach. Das wurde mir fast alles zu viel, an so vielen Fremden Menschen und ich schluckte. "Ärhm. Ich bin Nicolas, Portman, Nicolas Portman...Ich gehe mit Marina in einen Jahrgang.", sagte ich und hielt ihm die Hand hin. Er schüttelte sie und ich musste mich schon auf den nächsten konzentrieren. Ihre Mutter - sie erinnerte mich an meine, so überfreundlich - aber auch ihr hielt ich die Hand hin und stellte mich vor.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyDo Okt 31, 2013 7:26 am

Ich sah, dass es Nico unangenehm war, so viele Fremde Me schen um sich zu haben und ich meitne daher lachend "Jetzt lasst ihn doch erstmal in Ruhe!" Meine Mutter fragte sofort, welche Pizza wir wollten, sie würde uns jede machen. Ich warf Nico einen amüsierten Blick zu und ging dann in die Hocke, um unseren kleinen Wuschelhund zu kraulen. Wie immer war er total begeistert davon, jemanden Neues kennenzulernen. Bevor meine Eltern Nico in irgendwelche unangenehmen Gespräche verwickeln konnten, meinte ich, wir würden oben mal unsere Hausaufgaben machen und zog Nico die Treppe hinauf, nachdem wir meiner Mutter gesagt hatten, was wir auf die Pizza wollten. Nei mir war es wie immer nur Zwiebeln. Mit shcnellen Schritten huschte ich die Stufen hinauf und hielt Nico dann meine Zimmertüre auf. In meinem Zimmer war es wie in einer anderen Welt. Draußen im Gang war alles relativ nüchtern gehalten, in meinem Zimmer in schwarz und gold. An der Wand gegenüber der Tür prangte ein großer, selbstgemalter Tigerkopf in gold auf der schwarzen Wand, drumherum und auch an den anderen Wänden standen Zitate und Sprüche, mit leichter Hand auf die Wand gebannt.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyDo Okt 31, 2013 8:05 am

Ich war verdammt froh, als Marina mir wohl anmerkte, dass ich mich unwohl fühlte und erstmal alle von mir weg hielt. Ich hätte vermutlich noch angefangen zu hyperventilieren. Ich stand nicht gern bei fremden Menschen im Mittelpunkt. Bei meinen Freunden ging es, aber hier zwischen so vielen Menschen, die alle etwas von mir wollten, ging das natürlich gar nicht. Ich konnte gar nicht auf alle reagieren - wie zum Beispiel ihre Mutter, die wissen wollte, was ich auf die Pizza haben wollte -, da hatte Marina meine Hand und zog mich die Treppe hinauf. Oben wurde es schlagartig leiser und ich versuchte mir die Umgebung zu merken. Das half meistens, wenn ich irgendwo an einem fremden Ort war, dann wusste ich wo was zu finden war und ich fühlte mich schon sicherer.
Marina zog mich unterdessen in eines der Zimmer und ich blieb erstmal hinter der geschossenen Tür stehen. Alles war in Gold und Schwarz gehalten. Schwarz war ok, aber Gold nicht so mein Ding, aber das machte ja nichts. Ein riesiger Tigerkopf prangte an einer der Wände, was mir irgendwie schon gefiel, wenn man davon absah, dass er in Gold war, auch die Sprüche an den Wänden hatten etwas interessantes und ich überflog einige davon. Ich sah zurück zu Marina. "Hübsches Zimmer." Es war ja auch so, nur das Gold gefiel mir eben nicht, aber das war ja Geschmackssache. Ich stand immer noch an der Tür und wusste nicht so recht, was ich mit mir anfangen sollte. Hinsetzen wollte ich mich nicht unbedingt, ich wusste ja auch nicht wohin. Erstmal abwarten, sagte ich mir deshalb.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyFr Nov 01, 2013 6:30 am

Ich sah ihm an, dass er sich unwohl fühlte, daher bot ich ihm an, sich zu setzen. Mit einem freundlichen Lächeln deutete ich aufs Bett und setzte mich dann auf den Boden zu seinen Füßen, mit dem Gesicht zu ihm und mit dem Rücken an das Bett gelehnt. Irgendwann fragte ich ihn, ob er Gescjwister hatte. Meine drei Geschwister - Liam, Cora und Tamara - würde er noch früh genug kennenlernen. Sie konnten zwar unglaublich nervig sein, aber wenn man sein ganzes Leben mit ihnen verbracht hatte, war man an ihre Macken und Eigenheiten gewohnt und hatte gelernt, sie zu lieben. Fragend sah ich zu ihm hoch, mein Kopf war etwa auf der Höhe seiner Knie und ich fühlte mich noch kleiner als sonst. In dem Moment kam unser Hund herein, gefolgt von Liam und meiner Großmutter, die lachend mit meinem Bruder versuchte, den Hund einzufangen. Ich lachte mit ihnen, als der Kleine auf Nicos Schoß sprang und sich hinter ihm versteckte.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyFr Nov 01, 2013 9:16 am

Ich setzte mich auf das Bett und sah ein wenig unpassend - für meinen Geschmack - im Raum aus. Ich saß da und und wusste nichts so richtig anzufangen mit mir. Meine Füße hochlegen wollte ich nicht, deshalb sah es so aus, als hätte ich einen Stock verschluckt. Marina schien das alles kalt zu lassen und sie lächelte mich freundlich an. Sie saß vor mir auf dem Boden und sah zu mir rauf. Ich war sowieso schon größer als sie, aber jetzt sah sie fast aus wie ein kleines Mädchen neben mir. Sie fragte mich, ob ich Geschwister hätte. Ja, zwei zuviel meiner Meinung nach. "Ja, zwei. Beide jünger. Victoria und Kyle. Kyle kennst du wahrscheinlich. Ich glaube ihn kennt jeder, er geht in die 10te.", informierte ich sie. Kyle kannte wirklich jeder. Irgendwie hatte er so eine Art an sich, dass er immer auffiel, ohne aufzufallen. Er war wahrscheinlich einfach cool und er kam immer an Kram ran, an den sonst keiner rankam. Wie er das machte, wusste ich auch nicht. "Dass du Geschwister hast, habe ich schon festgestellt.", meinte ich grinsend. Ich spielte dabei auf das Geschrei an, was durch das Haus gezogen war, als wir angekommen sind.
Bevor sie antworten konnte, wurde aber auch schon die Tür aufgerissen und der Hund von vorhin kam hereingerannt, gefolgt von einem jungen Mann und einer älteren Frau - wer die waren, brauchte ich gar nicht zu fragen. Sicher ein Bruder und ihre Großmutter. Ich lachte, aber so richtig aus Herzen kam es nicht. Ich fühlte mich echt unwohl. Nicht weil mir die beiden, oder der Hund, unsympathisch waren, einfach weil ich fremde Menschen nicht leiden konnte und solche Situationen so weit es ging umging. Ich fragte mich, wieso ich überhaupt mit hierher gekommen war, ich hätte mir doch denken können, dass hier fremde Leute sind.
Der Hund kam aufs Bett gesprungen und überrannte mich mehrmals. Dafür, dass der so klein war, hatte der schon mächtig Kraft. Nur lag jetzt die ganze Aufmerksamkeit auf mir, denn alle wollten diesen kleinen Hund. Damit hatte ich irgendwie ein Problem, wollte es aber mir nicht anmerken lassen und lachte mit. Sonst kamen sie vielleicht noch auf den Dreh, dass ich sie nicht leiden konnte oder dass ich arrogant sei, was bis jetzt schon sehr viel Menschen von mir dachten.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptyFr Nov 01, 2013 10:43 pm

Meine Grams und Liam schafften es nicht, den kleinen derwishc einzufnagen und ich sah Nico an, dass ihm die ganze Situation alles andere als angenehm war. Daher packte ich den Hund am Halsband und hielt ihn lachend fest. "Na los ihr drei, jetzt raus." meinte ich und schob sie hinaus, zwei kichernde Menshcen und einen kläffenden Hund. Als sie raus waren, verschloss ich die Tür und setzte mich wieder "Tut mir Leid. Bei uns ist es etwas... chaotisch" entschuldigte ich mich bie ihm. "Aber wenn man sie kennt, will man sie nicht mehr hergeben"
Durch die verschlossene tür hört man das Geschrei und das Gebelle, das Lachen und das Kichern. Auch auf meinem Gesicht breitet sich ein Lächeln aus. "Meine Geschwister wirst du noch früh genug kennenlernen. Meinem Bruder Liam bist du ja gerade begegnet, meine Schwestern Cora und Tamara siehst du dann wahrschienlich beim Essen, meine Eltern auch. Ob Grams mitisst weiß ich nicht, aber ich glaube, wenn du sie besser kennenlernst, wirst du sie mögen"
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptySa Nov 02, 2013 8:22 am

Ich war froh, als Marina die drei wieder aus ihrem Zimmer geschickt hatte. Ich fühlte mich zwar schlecht, schließlich war es ihre Familie und ihr Zimmer und sie hatte es bestimmt nur gemacht, weil sie gemerkt hatte, dass ich mich nicht so wohl gefühlte habe, aber ich war trotzdem eher froh. Hoffentlich würde es nachher beim Essen nicht so schlimm werden. Mir war es immer unangenehm, wenn die Leute sogar merkten, dass ich mich in ihrer Nähe nicht wohlfühlte. Ich hasste das. Vor allem würde ich mich beim Essen noch schlecht fühlen, weil ein Familienessen doch normalerweise nur für die Familie war und nun saß ich da noch dazwischen. Das könnte ja was werden. "Du hättest sie auch nicht rausschicken brauchen.", sagte ich mit einem entschuldigenden Lächeln.
Ich hörte die Geräusche von draußen, die selben, wie auch als wir reingekommen waren. Wenn das immer so laut war, konnte ich Marina nur bewundern. Ich würde keine ruhige Minute finden. Sie erzählte mir etwas über ihre Geschwister. Ich hätte am Liebsten gefragt, wie sie es mit so vielen Familienmitgliedern aushielt - mir reichten schon Victoria und meine Mutter, die anderen beiden sah ich eh nicht so oft. Stattdessen fragte ich. "Und deine Eltern müssen nicht arbeiten?" Mein Vater war um diese Uhrzeit immer arbeiten, meist bis spät in die Nacht. Meine Mutter hingegen - und das hätte sie ruhig bleiben lassen können - ging mir den ganzen Tag auf die Nerven.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptySo Nov 03, 2013 1:38 am

Ich schüttelte den Kopf und lächelte "Nein, meine Mutter hat frei und mein Vater ist noch krankgeschrieben, Kreuzbandriss" erklärte ich. Ich lehnte den Kopf an den Schreibtisch neben mir und schließe leicht die Augen. Manchmal war es wirklich anstrengend, mit sechs anderen Leuten zusammenzuleben. Meine Mutter ruft von unten, dass das Essen fertig war. Johlend stürmten meine Schwestern nach unten und ich erhob mich mit einem müden Lächeln "Komm. Ich sorg schon dafür, dass sie dich in Ruhe lassen" ich streckte ihm die Hand hin und zog ihn hoch. Dann hielt ich ihm die Tür auf. Von unten hörte man nur noch Tellerklappern und leises, zufriedenes Gemurmel. Als Nico mein Zimmer verlassen hat, schließe ich die Tür hinter ihm. Auch meine schwarze Tür ist mit Zitaten bedeckt, größtenteils auf Latein. Zitate wie 'Vivere est militare', das eins meiner Lieblinge war. Seine Übersetzung war so einfach und doch wahr. Zu Leben heißt zu kämpfen.
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BeitragThema: Re: Was passiert liegt in deiner Hand   Was passiert liegt in deiner Hand - Seite 2 EmptySo Nov 03, 2013 6:34 am

Ich nickte, als sie das mit ihren Eltern erzählte. Ich beneidete sie darum, dass ihre Eltern arbeiten gingen. Mein Mutter war einfach immer zuhause und ging allen auf die Nerven, wenn sie wenigstens manchmal nicht da wäre, dann wäre es vielleicht anders, aber so stresste sie einfach 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.
Sie nahm meine Hand und zog mich hoch zur Tür. "Dann bin ich aber beruhigt.", sagte ich und ich konnte ein Grinsen nicht verbergen, dass klang ja, als ob ihre Familie mich belästigen würde und so war es ja nicht. Sie waren mir nur fremd und niemand sollte etwas anderes behaupten.
Ich ging die Treppe runter und überlegte mir, wo die Küche war. Ich kannte mich hier ja nicht aus. Vielleicht sollte ich es einfach auf gut Glück versuchen, aber dann Bestand die Chance, dass ich mich zum Affen machte. Deshalb blieb ich auf halber Treppe stehen, sah mich um und ließ Marina an mir vorbei laufen, die oben noch die Tür zugemacht hatte. "Ich habe keine Ahnung, wo es langgeht.", lächelt verlegen und folgt ihr dann zur Küche.
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