I Said: "Hey !"

Es war Schulschluss und ich hockte immer noch hier in der Schule. Seufzend betrachtete ich das Buch, dass vor mir auf dem Tisch lag. Kurz entschlossen packte ich das Buch und stellte es zurück in das Regal der Bibliothek. Eine Streberin war ich nicht, trotz meiner guten Noten. Ich nahm meine Tasche und verließ die Schule. Eigentlich hatte ich überhaupt keine große Lust, nach Hause zu kommen. Mom war sowieso wieder für längere Zeit im Ausland und meiner Schwester war in einem Internat. Ich seufzte und kramte auf dem Weg nach meinen Kopfhörern. Dabei bemerkte ich einen Jungen nicht, der von der Seite kam und ich rannte voll in ihn hinein. Überrascht stolperte ich und fiel zu Boden. Der Junge konnte aber sein Gleichgewicht halten. Ich fluchte und betrachtete meine aufgeschürften Arme und Hände. Shit. Entschuldige. Das wollte ich nicht. Geht es dir gut?, fragte ich sofort und sah den Jungen an. Meine Arme und Hände brannten, aber ich ignorierte es. Hauptsache dem Jungen war nichts passiert. Ich lächelte leicht. Ich kannte ihn aus der Schule, aber nur flüchtig.

Ich hatte mir meine Kopfhörer in die Ohren gesteckt und hörte Musik. Ich achtete gar nicht darauf, was um mich herum geschah und so rannte ich ein Mädchen um, was daraufhin sofort zu Boden fiel. Ich konnte mein Gleichgewicht halten, aber die Kopfhörer fielen mir heraus. Bevor ich irgendetwas sagen konnte hatte sie sich schon entschuldigt. Ich reichte ihr eine Hand und bemerkte gar nicht, dass sie sich die Haut aufgeschürft hatte. " Mir schon und dir ? Schließlich steh ich ja noch. " , ich lächelte und half ihr auf, als sie meine Hand ergriff. Nachdem sie mich wieder losgelassen hatte sah ich, dass an meiner Hand Blut war. " Oh man, anscheinend nicht, du blutest ja. " Nun sah ich auf ihre Hände und Arme. " Tut mir schrecklich leid. " Was wirklich so war und da fragte sie mich auch noch ob bei MIR alles in Ordnung war..

Ich lächelte und winkte ab. Dabei zog ich scharf die Luft ein. Es brannte einfach höllisch. Ach, dass ist nicht weiter schlimm., murmelte ich nur und bückte mich nach seinen Kopfhörern. Ich nahm sie und achtete darauf, dass kein Blut dran kam. Hier., sagte ich und gab sie ihm. Dann sah ich mir meine Hände an und fluchte wieder leise. Die kann ich heute vergessen., murmelte ich und merkte gar nicht, dass ich mit mir selbst sprach.

Ich nahm meine Kopfhörer dankend entgegen und meinte dann: " Sicher ?? Ich wohne hier gleich in der nähre, da könntest du dir den Dreck abwaschen und ich gebe dir was zum verbinden und Pflaster. " In der Nähe .. war untertrieben. Es war nur noch einige Meter von hier entfernt. Irgendwie fühlte ich mich schuldig dafür, dass sie sich weh getan hatte und irgendwie war ich es ja auch, aber zu so etwas gehörten immer zwei. Ich stopfte die Kopfhörer in meine Hosentasche und deute auf ein Haus an der Straße, welches ca. 20 Meter entfernt war und sah sie dann fragend an. Wieso spielte sie das nur so runter obwohl es so offensichtlich war, dass sie Schmerzen hatte ??

Zögernd nickte ich. Okay. Wir liefen zu ihm nach Hause und ich machte mich daran, meine Wunden zu versorgen. Zuerst spülte ich alles einmal mit Wasser ab. Der Junge hatte einen Verbandskasten im Haus, also reinigte ich die Wunde noch mit Desinfektionsmittel und biss dabei fest die Zähne aufeinander. Es brannte höllisch. Schnell klebte ich ein Pflaster auf die Wunden am Arm und Verband dann meine Hände, da ich an der Stelle, wo die Wunde war, kein Pflaster hinleben konnte. Als ich fertig war, sah ich schüchtern zu dem Jungen. Danke. Ich bin Clary., stellte ich mich schüchtern vor.

Wir liefen schweigend zu mir und ich suchte den Kasten im Badezimmer, während sie sich die Wunden abwusch. Ich legte ihn ans Waschbecken und sah ihr dabei zu, wie sie sich die Hände verband. " Ich bin Nick. " , sagte ich lächelnd. Mir war bis jetzt gar nicht aufgefallen, dass wir uns noch nicht vorgestellt hatten. " Ist es jetzt besser ? " Mir war klar, dass sie nicht von jetzt auf gleich keine Schmerzen mehr hatte. Wir verließen das Badezimmer und standen nun im Flur während ich immer noch auf ihre Antwort wartete.

Ich lächelte Nicky an und nickte. Freut mich, Nicky. Er fragte, ob es meinen Händen besser ging, ich nickte. Ja etwas. Hauptsache es entzündet sich nicht. Schüchtern folgte ich ihm in den Flur. Es war so still hier. Hast du sturmfrei, oder kommen deine Eltern noch? Es ist so still hier. Ich wollte eigentlich nur das peinliche Schweigen überbrücken, war mir aber nicht ganz sicher, ob es mir damit gelingen würde.

(Haha sry wegen dem Nicky hab mich verschrieben xD iPad & Autokorrekt xD)

Ich nickte. " Jep ich hab sturmfrei. Meine Eltern und mein Bruder sind übers Wochenende weg gefahren und ich bin allein. " dann überlegte ich kurz " wenn das mit deinen Händen sich verschlechtert solltest du vlt mal zum Arzt gehen. " ich lächelte leicht und hoffte wirklich für sie, dass es sich nicht verschlimmerte ich hatte mal eine entzündete wunde nur weil ich als ich kleiner war mit dem Fahrrad hingefallen war und das war echt nicht lustig. " Was machst du heute Abend ? " da ich mir noch nicht sicher war, ob ich eine Party schmeißen sollte oder nicht erkundigte ich mich erstmal ob überhaupt irgendjemand kommen würde.

Ich nickte anerkennend. Cool. Miranda und Saphire sind auch nicht da. Ich hab auch sturmfrei. Ich grinste und vergaß, dass Nick gar nicht wissen konnte, dass ich damit meine Mutter und meine Schwester meinte. Er sprach meine Hände an und ich nickte. Ja auf jedenfalls, aber das wird schon nicht so schlimm sein., antwortete ich und lächelte. Ich war noch nie wirklich verletzt gewesen, aber ich machte mir keine Sorgen. Nick fragte, ob ich heute Abend etwas vorhätte. Nein habe ich nicht. Machst du eine Party?, fragte ich grinsend.

" Wer sind Miranda und Saphire ? " , frägt er freundlich und gleichzeitig such ein wenig neugierig. Dann spielte sie den Schmerz in ihren Händen wieder runter und ich beschloss sie nicht weiter zu erwähnen. Vielleicht Tara es auch wirklich nicht weh. Ich weiß noch nicht ob ich eine machen soll. Soll ich ? Sie hatte bestimmt eine Antwort auf Lager, aber ich hoffte, dass wenn ich eine Party machte auch einige Leute kamen. Es wäre schon ziemlich bitter, wenn am Schluss vielleicht drei Leute da waren und die anderen nich kamen, weil sie sich für zu cool hielten um zu kommen. Naja .. mal schauen ..

Nick fragte, wer denn Miranda und Saphire waren. Miranda ist meine Mutter und Saphire meine Zwillingsschwester., erklärte ich und sah Nick an. Er fragte sich jetzt bestimmt, warum ich meine Mutter beim Vornamen ansprach, aber das hatte zu persönliche Gründe. Vielleicht würde ich es ihn irgendwann erzählen, wenn wir uns besser kannten. Das mit der Party musst du entscheiden, aber ich würde kommen., antwortete ich und lächelte.

Sie erzählte mir von ihrer Mutter und ihrer Zwillingsschwester. Irgendwie fand ich Zwillinge schon immer cool! vielleicht einfach, weil es die nicht so oft gab. Ich wusste nicht mehr wieso, aber ich wollte auch schon immer einen Zwillingsbruder. " Echt cool, dass du nen Zwilling hast. " Warum sie ihre Mutter mit Vornamen ansprach fragte ich lieber nicht, da ich das ein einziges mal gemacht hatte und dann angeschrieen wurde. Das war echt eine komische Situation .. Ich war mir mit der Party immer noch nicht sicher, aber meinte dann: " Okay, dann mach ich eine Party. " Ich lächelte sie an und fügte noch hinzu, dass sie ja Freunde mitbringen konnte und ich überlegt hatte, dass sie um 19:00 Uhr anfängt.

Ich grinste und dachte an meine Schwester. Wir waren unzertrennlich gewesen, hatten uns immer einen Spaß daraus gemacht, die Leute glauben zu lassen, ich wäre Saphire und sie ich. Man hat uns selten alleine angetroffen, aber seit sie auf dem Internat war, zusammen mit ihrem festen Freund, hatte sich dies geändert. Es war schade, denn ich vermisste sie sehr. Wir hatten viel Spaß. Ich vermisse sie sehr, auch weil Miranda so gut wie nie da ist. Im ernst ich lebe bereits so gut wie alleine Zuhause. Ich seufzte und sah aus dem Fenster. Nick hatte sich entschieden, die Party doch zu machen und ich lächelte leicht. Gut, wann soll ich kommen?

Ich hörte davon wie sie in der Vergangenheit davon sprach, dass ihre Schwester und sie früher viel Spaß hatten. " Wieso könnt ihr jetzt keinen Spaß mehr zusammen haben ? " Gleich danach bereute ich schon gefragt zu haben. Was wenn etwas schlimmes passiert war, weshalb ihre Schwester nicht mehr bei ihnen war ? " Ist es schwer für dich so oft alleine zu sein ? " Es gab ja auch Menschen, die nicht damit klar kamen allein oder auf sich selbst angewiesen zu sein. Sie brauchten immer den Kontakt zu ihren geliebten Menschen und das am besten rund um die Uhr. Ich glaubte nicht, dass es so schlimm bei ihr war, denn jeder mag es nicht auf irgend eine Weise allein zu sein, oder ?? Ein Wochenende ohne Familie, kein Problem, aber wenn ich Wochenlang, Monate oder Jahre ohne sie leben müsste .. ich glaubte das könnte ich nicht. " Ich dachte die Party könnte so um 9 anfangen ? Aber wäre echt super, wenn du vielleicht in 2 Stunden schon wieder kommen könntest und mir hilfst. " , ich lächelt leicht und hofft nicht zu viel zu verlangen. Ich kannte sie zwar noch nicht lange, aber es kam mir so vor, als wären wir schon eine Weile befreundet. Ich weiß auch nicht .. " Musst du natürlich nicht. "

Nick fragte, was passiert wäre, mit meiner Schwester und mir. Ich biss mir auf die Lippe und dachte nach, wie ich das am besten formulieren konnte. Sagen wir einfach, wir haben uns beide in andere Richtungen entwickelt. Ich bin die Streberin geworden und sie... Ich wusste, dass ich schlecht von meiner geliebten Schwester sprach, aber es tat so gut, mit jemandem darüber zu reden. Saphire ist nicht unbedingt die beste in der Schule und hat alle paar Tage einen neuen Freund. Ich sagte nicht, dass ich sie für eine Schlampe hielt, dass konnte ich einfach nicht erzählen. Nick wechselte das Thema und ich war irgendwie ganz froh darüber. Doch auf seine Frage, wusste ich nicht wirklich eine Antwort. War ich gerne alleine? Nein. Vermisste ich meine Familie? Ja. Brauchte ich sie in meiner Nähe? Nicht immer, aber doch manchmal. Ich kann dir das nicht sagen. Ich bin nicht gerne alleine, aber irgendwann habe ich mich daran gewöhnt. Es gibt ja auch keine Alternative für mich, es sei denn ich will aufs Internat und das möchte ich nicht., erklärte ich und verschwieg den Rest. Vielleicht würde ich ihm irgendwann mehr erzählen, wenn ich Nick besser kannte. Mein Gefühl sagte mir, wir kannten und schon ewig, dass irritierte mich. Ich hatte ihn doch heute erst richtig kennengelernt, zum ersten Mal mit Nick gesprochen, wie konnte ich da so ein Gefühl Haben? Wenn es dir nichts ausmacht, bleibe ich gleich hier. Ich wohne ein ganzes Stück von hier entfernt. Ich lächelte und hoffte, er würde nicht nein sagen.