Es reicht zu wissen, wie man ein Feuer entfacht -

- wie man einen Feuerlöscher bedient, wissen andere.

Gerade hatte die 6.Stunde ihren Höhepunkt mit dem Klingeln der Glocke erreicht, da war ich auch schon durch die Tür, hinaus in den Flur geschlüpft. Das einen ein einfaches Geräusch doch so viel Freunde bereiten und so viel Leid ersparen konnte, ich war mir sicher das es kaum etwas gab was ein Schüler mehr zu schätzen wusste als das Klingeln am Ende einer Stunde.
Mein Spind befand sich im Erdgeschoss des Schulgebäudes, zwei Stockwerke unter meinem derzeitigen Standpunkt und mein knurrender Magen lies kaum Zeit zum trödeln, weshalb ich mich, immer zwei Stufen gleichzeitig nehmen, so schnell wie möglich, die Treppen hinunter begab. Vor lauter Eile wäre dann beinahe an dem Schließfach vorbei gerauscht, bemerkte meinen Fehler jedoch rechtzeitig.
Nach dem ich die Bücher die ich für den mal wieder überaus langweiligen Unterricht in Mathe gebraucht hatte im Spind verstaut und auch den Notizblock in dem Chaos hatte verschwinden hatte lassen, konnte ich mich endlich dem Kuchenstück widmen auf das ich mich schon den ganzen Morgen wie ein Schneekönig gefreut hatte.
Mein Vater hatte ihn als als Entschuldigung auf dem Tisch stehen lassen, da er doch wieder früh auf die Arbeit gegangen war und ich trotz des miesen Wetters mal wieder auf Pedalantrieb hatte umsteigen müssen, anstatt das er mich wie er es versprochen hatte zu fahren. Doch ein Kuchen war eine akzeptable Entschuldigung, vor allem weil es Schokoladenkuchen war.

Man hätte denken können das ich noch vor dem Klingeln aus der Türe verschwunden war, doch - leider - war dem nicht so. Ich hatte heute laufe müssen und das war vollkommen ungewohnt für mich da ich einfach auch sonst immer Fuhr. Ich steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und ging in die Cafeteria hinunter und hatte meine Tasche vorher in mein Schließfach gesteckt da ich gleich ne Freistunde hatte und dann wollte ich echt nicht mit meiner Tasche die ganze zeit herumlaufen. Ich betrat die Cafeteria und bemerkte kaum die anderen leute, nur wie sie herum schrien das ich sie bis durch meine voll aufgedrehten Kopfhörer hören konnte. Das Geschubse und Enge gehabte der unteren und Oberen Schüler war schon fast Krankhaft und ging heute sogar schon wieder soweit das ich selbst dort hinein geriet. Ich wurde gegen irgendwenen stuhl gestoßen und verschob diesen dadurch etwas zur seite und als ich wieder grade stand sah ich mit den worten "Sorry" zu der Person welche anscheinden darauf saß.

Es war doch jedes Mal ein Spektakel wenn sich kleine wie große Schüler um ein Essen prügelten, von dem 1. immer genug zu Verfügung stand um auch den letzten zu versorgen und 2. das, fragte man die Leute, den meisten nicht mal schmeckte. Für einen jeden Verhaltensforscher dieses Planeten waren Schulcafeterias wie diese, vermutlich ein wahres Eldorado.
Genüsslich biss ich in meinen Kuchen ohne dabei die Schüler aus den Augen zulassen, wenn man sich das Fernsehprogramm von heute so ansah ... das hier war durchaus unterhaltsamer.
Plötzlich rempelte jemand meinen Stuhl an, wobei ich vor Schreck fast hinunter fiel und als wäre das nicht genug biss ich mir bei meinen Bemühungen das Gleichgewicht zuhalten auch noch auf die Zunge.
"Auh!" beschwerte ich mich während mir meine Backe rieb und dem Mädchen dabei zusah wie sie sich wieder aufrichtete. Sie entschuldigte sich mit einem Sorry und ich hätte beinahe alles vergessen, da viel mein Blick auf mein Stück Kuchen, das bei der ganzen Aufregung auf dem Boden gelandet war. " Manno ".

Ich lies meinen Blick auf den boden zu dem dorthin gefallenen Kuchen sinken und ein "Tut mir leid um deinen Kuchen" und ja das tat es mir wirklich. Den auch wenn er auf dem boden lag, sah er immer noch lecker aus und trotzdem erahnte ich schon das meine tollpatschigkeit und diese unordnung in dieser Schule wieder dafür gesorgt hatten das mich eine Person weniger leiden konnte. Dann sah ich zu ihm und fragte "Kann ich das wieder gut machen " und sah ihn fragend und abwartend an. Denn er schien doch ziemlich deprimiert darüber zu sein das er gefallen war, und ich sah es auch so das man mit der frage ja nichts falsch machen konnte oder .. ?!

Mein Blick hing noch immer an dem Kuchenstück auf dem Boden ... Er hatte doch so gut geschmeckt doch anstatt zu sterben wie es für einen Kuchen mit diesem Geschmack schon seit Jahrhunderten Brauch war, lag er nun dort auf dem Boden, gefallen wie ein Engel Gottes - vermutlich etwas besser schmeckend.
Als ich meinen Blick von dieser Tragödie abwenden konnte, sah ich zudem Mädchen das mich fragte ob es einen Weg gäbe den Fall meines Kuchen wieder gut zu machen. " Wenn du keinen göttlich schmeckenden Schokoladenkuchen in deiner Hosentasche versteckst wird das schwer" antwortete ich und lächelte leicht. Inzwischen kamen die ersten Schüler von der Essensausgabe zurück und ich hob das Stück Kuchen lieber auf, den das man auch noch auf ihn drauf trat hatte er wirklich nicht verdient.

Ich überlegte leicht und meinte dann "wären sie nicht so klein vielleicht, aber ich hätte da vielleicht eine andere idee" und zuckte leicht die schultern. Wenn er es wissen wollte konnte er ja darauf eingehen, wenn nicht dann müsste er sich wohl zuhause selbst einen Kuchen backen oder den ort finden den ich meinte. Hach der Kuchen dort lies einen doch immer wieder auf die 7 wolke der Kuchen liebe. Ich stand da mit den Kopfhörern in den Händen und komischer weise noch immer darauf wartend das ich eine antowrt bekam.

Mein Interesse wurde geweckt als sie erkennen lies, das es für das Kuchen-Massaker das sie angerichtet hatte, eine Lösung zu geben schien. " Eine andere Idee ?" wiederhohlte ich ihre Worte in einem fragenden Tonfall und lächelte. " Erzähl mir von der anderen Idee, Kuchenmörderin" spaßte ich leicht. Mein Magen meldete sich durch ein grummeln, es war definitiv zu wenig dieses Kuchens in meinem Magen gelandet und viel zu viel auf dem Boden des Schulhauses von dem man zu essen jeden nur abraten konnte.
Leicht lehnte ich mich zurück und beobachtete das Mädchen, mit den Kopfhörern in den Händen während ich darauf wartete das mir von einer Idee berichtet wurde die meinen Kuchen ersetzen konnte.

Das lächeln lag noch immer auf meinem Lippen, auch wenn ich kurz befürchten musste, das es doch keine Lösung für diese Krisensituation gab. " Das hört sich wirklich gut an " antwortete ich ihr und hoffte der Kuchen schmeckte wirklich so lecker wie von ihr versprochen. " Allerdings habe ich einen Grundsatz: Gehe mit keinem Kuchenmörder mit den du nicht kennst. Also schuldest du mir zumindest noch deinen Namen " spaßte ich leicht. Bestimmt hatte ich sie schon einmal auf den Schulgängen oder sonst irgendwo gesehen, doch an einen Namen konnte ich mich nicht erinnern.
Die Schlange vor der Essenausgabe hatte sich inzwischen wieder einigermaßen normalisiert und die wenigen die noch anstanden, stellten sich gesittet in einer Reihe auf.

"Na wenn das so ist" sagte ich und tat dabei natürlich schön auf überlegend bevor ich aber trotzdem anschließend noch an meinen satz die worte "Naja gut okey, ich bin Yuna, und du ? " anschloss und bei den letzten zwei worten einen fragenden ton dahinter klemmte, doch mein lächeln behielt ich schmal bei. Mein Blick wanderte ein wenig durch den raum und ich beobachtete somit die ganzen anderen die sich wohl endlich fertig zu essen geholt hatten. Ein wunder das s heute doch so schnell ging, aber war ja auch gut so.